Wir glauben, dass wir mithilfe von Wissenschaft und Technologie dazu beitragen können, viele Herausforderungen zu bewältigen. Von der Bereitstellung innovativer Therapien und der Stärkung von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt bis hin zur Förderung des digitalen Lebens sind unsere Geschäftsmodelle darauf ausgerichtet, sowohl geschäftlichen als auch gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen. Unser Ziel ist es, negative Nachhaltigkeitsauswirkungen zu minimieren und letztlich ganz auszuschließen – nicht nur bei der Produktion, sondern auch während der Nutzungsdauer der Produkte. Mit diesen Bemühungen unterstützen wir auch unsere Kunden dabei, ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Life Science: Verringerung der Umweltbelastung über den gesamten Produktlebenszyklus
Wir arbeiten daran, die Umweltauswirkungen unserer Produkte zu verringern. Dies gilt für den gesamten Lebenszyklus – von der Produktion über die Nutzung bis hin zur Entsorgung unserer Produkte. Um Umweltbelastungen durch unsere Geräte und Instrumente während der Nutzung durch die Kunden zu reduzieren, setzen wir auf unser Programm Design for Sustainability (DfS). Dieser umfassende Ansatz sorgt dafür, dass Nachhaltigkeitskriterien während der Produktentwicklung im Vordergrund stehen. Die Verbesserungen werden den Kunden in einer Scorecard aufgezeigt. Bei der Entwicklung eines neuen Produkts ist es unser Ziel, möglichst viele dieser Kriterien zu verbessern. Ab der Konzeptphase ermitteln die Produktteams potenzielle Umweltauswirkungen und Möglichkeiten für Verbesserungen. Ende 2020 erfüllten 38 % dieser Produktentwicklungsprojekte mindestens drei oder mehr Nachhaltigkeitskriterien.
Darüber hinaus entwickeln unsere Wissenschaftler innovative Lösungen im Einklang mit den von den Chemikern Paul T. Anastas und John C. Warner entwickelten zwölf Prinzipien der Grünen Chemie. Unser Ziel ist es, Forschung so umweltbewusst wie möglich zu gestalten und negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu minimieren. Bislang stehen mehr als 1.100 umweltfreundlichere Alternativen zu konventionellen Produkten zur Verfügung. Das neue biobasierte Lösungsmittel Cyrene™ wird beispielsweise aus Abfallzellulose hergestellt und dient als Alternative zu weitverbreiteten Lösungsmitteln, die aufgrund ihrer Toxizität zunehmenden gesetzlichen Beschränkungen unterliegen. Um die Produktion in Europa auszubauen, erhielt Cyrene™ eine EU-Horizon-2020-Förderung.
Mit DOZN® entwickelten wir ein webbasiertes quantitatives Analysetool für Grüne Chemie. DOZN® 2.0 eröffnet unseren Kunden neue Möglichkeiten für nachhaltiges Produktdesign und gibt ihnen Daten an die Hand, mit denen sie in ihren Beschaffungs- und Entwicklungsprozessen umweltfreundlichere Entscheidungen treffen können.
Um sicherzustellen, dass unsere Verpackungen die Umwelt so wenig wie möglich belasten, entwickelten wir SMASH – unsere nachhaltige Verpackungsstrategie für Life Science. Wir haben uns vier Ziele gesetzt: Reduzierung der Verpackungsmenge, Stopp der Entwaldung, Steigerung der Nachhaltigkeit von Kunststoffen und Maximierung des Recyclings. Dank der Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten und Kunden haben wir beispielsweise mehrere Projekte zur Verbesserung von Produkt- und Versandverpackungen umgesetzt. Diese bewirken jährlich eine Einsparung von mehr als 100 Tonnen Verpackungen aus Kunststoff und Wellpappe. Zudem bemühen wir uns kontinuierlich, Einsätze aus expandiertem Polystyrol für den Versand unserer Reagenzflaschen aus Glas durch Formteile aus Faserstoff zu ersetzen. Das führte dazu, dass im Jahr 2020 bereits mehr als drei Millionen dieser Formteile verwendet wurden.
Performance Materials: Mehr Nachhaltigkeit beim Endprodukt
Dank unserer Flüssigkristallfenster-Technologie (Liquid Crystal Window, LCW) lassen sich Fenster in Sekundenschnelle abdunkeln. Wir vermarkten diese Technologie unter unserer Marke eyrise®. Die abgedunkelten Fenster regulieren die durch direkte Sonneneinstrahlung erzeugte Wärme. Nach neuen Schätzungen, die auf geplanten Kundenprojekten basieren, senkt die Technologie den Energiebedarf für Gebäudeklimatisierung und -beleuchtung um bis zu 10 % und ersetzt konventionelle Sonnenschutzsysteme. Darüber hinaus fühlen sich die Menschen hinter diesen Fenstern dank der positiven Auswirkungen des natürlichen Tageslichts wohler und arbeiten effizienter.
In den letzten zehn Jahren nutzten unsere Halbleiterkunden zunehmend umweltverträglichere Materialien bei der Chipfertigung. Gleichzeitig verbesserten sie die Leistungsfähigkeit der Computerchips und reduzierten die Kosten. Auf diese Herausforderung reagierten wir mit der Entwicklung kolloidaler Kieselsäureprodukte der nächsten Generation, bei denen mindestens 30 % weniger kolloidale Kieselsäure verwendet wird. Hierdurch wird das erforderliche Produktvolumen reduziert, was wiederum den ökologischen Fußabdruck verringert.
In der Kosmetikindustrie bedienen wir den anhaltenden Trend hin zu Inhaltsstoffen, die strengen Nachhaltigkeitskriterien genügen. Unser Füllstoffportfolio verzichtet komplett auf Mikroplastikteilchen, die biologisch sehr schwer abbaubar sind, in immer kleinere Teile zerfallen und nicht wasserlöslich sind. Unsere kosmetischen Formulierungen entsprechen strengen Kriterien. Bis Ende 2020 waren 78 unserer kosmetischen Pigmente und Wirkstoffe nach dem COSMOS-Standard von Ecocert für Bio- und Naturkosmetik zertifiziert.
* Die Inhalte dieses Kapitels bzw. dieses Abschnitts sind freiwillige Angaben und daher nicht geprüft. Unser Abschlussprüfer hat den Text jedoch kritisch gelesen.