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Ergebnisse

(18) Geschäfts- oder Firmenwerte

Operative Vermögenswerte Schulden und Eventual­verbindlichkeiten

(18) Geschäfts- oder Firmenwerte

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 

Geschäfts- oder Firmenwerte

Ein Geschäfts- oder Firmenwert wird im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses als Vermögenswert zum Erwerbszeitpunkt angesetzt. Von dem Wahlrecht zur Bewertung der nicht beherrschenden Anteile zum Erwerbszeitpunkt zu ihrem beizulegenden Zeitwert (Full-Goodwill-Methode) wird kein Gebrauch gemacht.

Methodik der Wertminderungstests

Die Wertminderungstests der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgen auf Ebene der Unternehmensbereiche Healthcare, Life Science und Performance Materials. Diese Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten (ZMGE) stellen die niedrigste Ebene dar, auf der Geschäfts- oder Firmenwerte bei Merck für interne Managementzwecke überwacht werden.

Die Durchführung der Wertminderungstests erfolgt planmäßig einmal jährlich sowie anlassbezogen bei Vorliegen von Wertminderungsindikatoren. Die Existenz von Wertminderungsindikatoren kann anhand mehrerer Faktoren, insbesondere auf der Basis von Veränderungen in den Kurz- und Mittelfristplanungen, Branchenstudien, Analystenprognosen, Multiplikatorbewertungen auf Basis von Peergroup-Informationen, der durchschnittlichen Marktkapitalisierung von Merck im Vergleich zum bilanziellen Konzerneigenkapital sowie der Entwicklung der Auftragsbücher analysiert werden.

Im 2. Quartal 2020 erfolgte eine Analyse, inwieweit aufgrund der Folgewirkungen der Covid-19-Pandemie Indikatoren für möglichen Wertminderungsbedarf nicht-finanzieller Vermögenswerte vorlagen. Im Ergebnis wurden einzelne Wertminderungsindikatoren im Sinne des IAS 36 in den ZMGE Performance Materials (vorrangig begründet durch negative Auswirkungen in den Bereichen Display Solutions und Surface Solutions) und Healthcare (vorrangig begründet durch negative Auswirkungen in den Bereichen Fertilität und Neurologie) als erfüllt betrachtet. Diese Einschätzung basierte insbesondere auf Herabsetzungen der internen kurz- und mittelfristigen Ergebnis- und Cashflow-Planungen sowie publizierten Analystenprognosen. Die in die Wertminderungstests eingeflossenen wesentlichen wertbestimmenden Annahmen sowie die Ergebnisse der Sensitivitätsanalyse sind nachfolgend dargestellt.

Die Ermittlung des erzielbaren Betrags erfolgt sowohl für den Nutzungswert als auch für den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten mithilfe der Discounted-Cashflow-Methode (Stufe 3 in der Bewertungshierarchie des IFRS 13). Die Bestimmung des erzielbaren Betrags erfolgte bei den ZMGE Life Science und Healthcare im Berichtsjahr 2020 ebenso wie im Vorjahr auf Basis des Nutzungswerts. Der Wertminderungstest der ZMGE Performance Materials erfolgte ebenso wie im Vorjahr auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten. Die Planungsgrundlage bildet die letzte von der Geschäftsleitung genehmigte Mittelfristplanung mit einem Detailplanungszeitraum von vier Jahren.

Die Wertbestimmung der Nettozahlungsströme erfolgt nach den folgenden Grundsätzen:

 

 

Nutzungswert

 

Beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten

Umsatzwachstum im Detailplanungszeitraum

 

Auf Basis von der Geschäftsleitung verabschiedeter Planungen unter Berücksichtigung von internen Erfahrungswerten aus der Vergangenheit und überwiegend nicht am Markt beobachtbaren Inputfaktoren, beispielsweise über zukünftige Marktanteile, Verkaufspreise und -mengen, sowie unter Vernachlässigung neuer Produkte aus der Entwicklungs­pipeline und Erweiterungs­investitionen

 

Auf Basis von der Geschäftsleitung verabschiedeter Planungen unter Berücksichtigung von internen Erfahrungswerten aus der Vergangenheit und überwiegend nicht am Markt beobachtbaren Inputfaktoren, beispielsweise über zukünftige Marktanteile, Verkaufspreise und -mengen, sowie unter Einbeziehung neuer Produkte aus der Entwicklungs­pipeline und Erweiterungs­investitionen

Ergebnismargen im Detailplanungszeitraum

 

Auf Basis von Vergangenheitserfahrungen, angepasst um erwartete Profitabilitätsentwicklungen

Der Diskontierungsfaktor nach Steuern wird auf Basis der nachfolgenden Inputparameter abgeleitet:

Risikoloser Zinssatz

 

Abgeleitet aus der Rendite langlaufender Staatsanleihen

Betafaktor

 

Abgeleitet aus der jeweiligen Peergroup

Marktrisikoprämie

 

Auf Basis einer Kombination aus unterschiedlichen Schätzmethoden; beispielsweise historischen und impliziten Aktienrenditen

Fremdkapitalkosten und Kapitalstruktur

 

Abgeleitet aus Marktdaten der jeweiligen Peergroup-Unternehmen

Die langfristige Wachstumsrate nach dem Detailplanungszeitraum wird unter Berücksichtigung des erwarteten langfristigen Wachstums und langfristiger Inflationserwartungen bestimmt.

Wesentliche wertbestimmende Annahmen

Die im Rahmen der Wertminderungstests im Geschäftsjahr 2020 berücksichtigte Planung basierte aufgrund der Planungsunsicherheit hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Covid-19-Pandemie auf zwei Szenarien, die zu einem wahrscheinlichkeitsgewichteten Erwartungswert verdichtet wurden. Im Basisszenario (V-Szenario) wurde unterstellt, dass sich das globale Wirtschaftswachstum nach einem starken Einbruch im Geschäftsjahr 2020 in vergleichbarem Tempo erholen wird und sich danach Wachstumsraten einstellen werden, wie sie vor dem Ausbruch der Pandemie vorlagen. Zusätzlich zum Basisszenario wurde ein Negativszenario (verlängertes U-Szenario) mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von knapp unter 20 % berücksichtigt. In diesem Szenario wird eine langsamere Erholung von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sowie ein über den gesamten Detailplanungszeitraum nachhaltig reduziertes Durchschnittswachstum des globalen Bruttoinlandsproduktes unterstellt. Die im Vorjahr berücksichtigte Planung basierte lediglich auf einem Basisszenario.

Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der ZMGE Performance Materials belief sich das erwartete durchschnittliche Umsatzwachstum im Detailplanungszeitraum im Basisszenario ebenso wie im Vorjahr auf einen mittleren einstelligen Prozentsatz. Die im Detailplanungszeitraum verwendete EBITDA pre-Marge belief sich nach Berücksichtigung anteilig zugeordneter Konzernkosten im Geschäftsjahr 2020 ebenso wie im Vorjahr auf rund 30 %.

In der ZMGE Life Science belief sich das zur Bestimmung des Nutzungswerts erwartete durchschnittliche Umsatzwachstum im Detailplanungszeitraum im Basisszenario auf einen oberen einstelligen Prozentsatz (Vorjahr: mittlerer einstelliger Prozentsatz). Die im Detailplanungszeitraum angewandte EBITDA pre-Marge belief sich nach Berücksichtigung anteilig allokierter Konzernkosten im Geschäftsjahr 2020 ebenso wie im Vorjahr auf rund 30 %.

Das erwartete durchschnittliche Umsatzwachstum im Detailplanungszeitraum belief sich im Basisszenario in der ZMGE Healthcare wie im Vorjahr auf einen niedrigen einstelligen Prozentsatz. Im Einklang mit dem Nutzungswertkonzept waren darin keine Umsatzerlöse aus der Neueinführung von Produkten enthalten.

Gegenüber dem Basisszenario wurde für die ZMGE Performance Materials im Negativszenario von geringeren jährlichen Umsatzerlösen in einer Bandbreite zwischen 6 und 7 % (ZMGE: Life Science: 2 – 3 %/ZMGE: Healthcare: 1 – 7 %) und einem jährlich zwischen 10 und 13 % (ZMGE: Life Science: 2 – 3 %/ZMGE: Healthcare: 1 – 10 %) geringeren EBITDA pre ausgegangen.

Nachfolgend sind die weiteren wesentlichen wertbestimmenden Annahmen der Wertminderungstests der Geschäfts- oder Firmenwerte quantifiziert.

 

 

Langfristige Wachstumsrate

 

Diskontierungsfaktor

 

 

 

 

 

 

Gewichtete Kapitalkosten nach Steuern

 

Gewichtete Kapitalkosten vor Steuern

in %

 

Q2/Q3 2020

 

2019

 

Q2 2020

 

Q3 2020

 

2019

 

Q2 2020

 

Q3 2020

 

2019

Healthcare1

 

0,00 %

 

0,00 %

 

5,6 %

 

5,5 %

 

5,8 %

 

7,5 %

 

7,5 %

 

7,8 %

Life Science

 

1,75 %

 

1,75 %

 

 

 

6,0 %

 

7,1 %

 

 

 

7,4 %

 

8,9 %

Performance Materials1,2

 

1,00 %

 

1,00 %

 

5,8 %

 

5,7 %

 

6,3 %

 

7,2 %

 

7,1 %

 

8,0 %

1

Die Angaben zu Wertminderungstests in Q2 2020 beziehen sich auf die anlassbezogen durchgeführten Tests aufgrund der Covid-19-Pandemie.

2

Im Jahr 2019 unter Berücksichtigung von Versum Materials Inc., USA, auf Basis der vorläufigen Kaufpreisallokation.

Zur Diskontierung der Nettozahlungsströme wurden Kapitalkosten nach Steuern zugrunde gelegt, aus denen die zuvor dargestellten Kapitalkosten vor Steuern iterativ abgeleitet wurden.

Bedeutende Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten 

Geschäfts- oder Firmenwerte

Die Bestimmung des erzielbaren Betrags unterliegt Ermessensspielräumen und bedeutenden Schätzungsunsicherheiten. Annahmen zur Höhe der Nettozahlungsströme, der langfristigen Wachstumsraten sowie der Diskontierungsfaktoren sind aufgrund der ihnen innewohnenden Unsicherheit als wesentliche Quelle von Schätzungsunsicherheiten anzusehen. Dies gilt in besonderem Umfang im Geschäftsjahr 2020 aufgrund von Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie.

Der erzielbare Betrag lag bei allen durchgeführten Wertminderungstests im Geschäftsjahr 2020 ebenso wie im Vorjahr um mehr als 15 % über dem Buchwert der jeweiligen ZMGE. Ungeachtet dessen wurden die verwendeten Planungsdaten gegen extern verfügbare Analystenbewertungen verplausibilisiert und die ermittelten erzielbaren Beträge mit Multiplikatorbewertungen auf Basis von Peergroup-Informationen validiert.

Im Rahmen der Wertminderungstests wurden zudem Sensitivitätsanalysen der wesentlichen Annahmen vorgenommen. Im Ergebnis hätte keine von der Unternehmensleitung für möglich gehaltene Änderung einer wesentlichen Annahme zu einer Wertminderung geführt. Auch eine Erhöhung der Eintrittswahrscheinlichkeit des oben dargestellten Negativszenarios (verlängertes U-Szenario) auf 100 % hätte für keine der ZMGE zu einem Wertminderungsbedarf geführt. In der nachfolgenden Tabelle ist dargestellt, in welchem Umfang die wesentlichen Annahmen mindestens hätten verändert werden müssen, bis es im Rahmen der Wertminderungstests zu einer Wertminderung gekommen wäre.

Die Angaben für das Geschäftsjahr 2020 gelten sowohl für die anlassbezogen als auch für die planmäßigen Wertminderungstests:

 

 

Verminderung Netto-Zahlungsströme

 

Verminderung langfristige Wachstumsrate

 

Erhöhung Kapitalkosten nach Steuern

 

 

in %

 

in Prozentpunkten

 

in Prozentpunkten

 

 

2020

 

2019

 

2020

 

2019

 

2020

 

2019

Healthcare

 

>10

 

>10

 

>2

 

>2

 

>2

 

>2

Life Science

 

>10

 

>10

 

>2

 

>1

 

>2

 

>1

Performance Materials1

 

>10

 

>10

 

>2

 

>2

 

>1,5

 

>1,5

1

Im Jahr 2019 unter Berücksichtigung von Versum Materials, Inc., USA, auf Basis der vorläufigen Kaufpreisallokation.

Die nachfolgend dargestellten Geschäfts- oder Firmenwerte entstanden vor allem im Rahmen der Akquisitionen der Versum Materials, Inc., USA, der Sigma-Aldrich Corporation, USA, der AZ Electronic Materials S.A., Luxemburg, der Millipore Corporation, USA, und der Serono SA, Schweiz.

 

 

Geschäfts- oder Firmenwerte

in Mio. €

 

Healthcare

 

Life Science1

 

Performance Materials1

 

Summe1

Restbuchwerte, 1.1.2019

 

1.534

 

10.896

 

1.334

 

13.764

Zugang durch die Akquisition der Versum Materials, Inc.

 

 

 

3.121

 

3.121

Sonstige Zugänge

 

 

36

 

17

 

53

Abgänge aus Unternehmensveräußerungen/ Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

 

 

 

 

Umbuchungen

 

 

 

 

Wertminderungen

 

 

 

 

Währungsumrechnungsdifferenz

 

 

199

 

-23

 

175

31.12.2019

 

1.534

 

11.130

 

4.449

 

17.114

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Restbuchwerte, 1.1.2020

 

1.534

 

11.130

 

4.449

 

17.114

Zugänge

 

 

18

 

 

18

Abgänge aus Unternehmensveräußerungen/ Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

 

-9

 

 

 

-9

Umbuchungen

 

 

 

 

Wertminderungen

 

 

 

 

Währungsumrechnungsdifferenz

 

 

-862

 

-303

 

-1.165

31.12.2020

 

1.525

 

10.287

 

4.146

 

15.959

1

Vorjahreszahlen wurden angepasst, siehe Anmerkung (6) Akquisitionen und Desinvestitionen.

Die währungsbedingten Änderungen der Geschäfts- oder Firmenwerte resultierten nahezu ausschließlich aus der Umrechnung der zum Teil in US-Dollar geführten Geschäfts- oder Firmenwerte aus den Akquisitionen der Sigma-Aldrich Corporation, der Versum Materials, Inc., der AZ Electronic Materials S.A. und der Millipore Corporation.

Für Angaben zu den Zugängen wird auf Anmerkung (6) „Akquisitionen und Desinvestitionen“ verwiesen.

Für die Geschäfts- oder Firmenwerte ergab sich weder in den anlassbezogenen Wertminderungstests im 2. Quartal 2020 noch in den anlassunabhängigen Wertminderungstests am 31. Oktober 2019 und 31. August 2020 ein Wertminderungsbedarf.