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Ergebnisse

In unseren drei Geschäftseinheiten Research Solutions, Process Solutions und Applied Solutions bieten unsere F&E-Teams, die aus über 2.000 Mitarbeitern bestehen, unseren weltweiten Kunden weiterhin Expertise und ein diversifiziertes und relevantes Produkt- und Dienstleistungsportfolio. Der Unternehmensbereich Life Science konzentrierte sich 2020 darauf, in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Fachkreisen das Versprechen einzulösen, Menschen überall auf der Welt einen schnelleren Zugang zu Gesundheitsleistungen zu ermöglichen.

Insgesamt haben wir 2020 mehr als 18.300 Produkte auf dem Markt eingeführt, darunter Produkte im Rahmen unseres Faucet-Programms für Antikörper, Referenzmaterialien, Chemikalien und Nanomaterialien. Dazu gehören Schlüsselinnovationen aus allen Geschäftseinheiten, wie die GenElute™-E Single Spin DNA Kits, die MILLIPLEX® Immunoassay Kits und die rekombinanten ZooMAb®-Antikörper von Research Solutions, Natriumacetat-Granulat, der Bio4C™ Orchestrator, ein sofort für die Perfusion einsetzbarer Bioreaktor und die Cellicon™-Perfusionslösung samt Kontrollsystem sowie die VirusExpress™ Lentiviral Production Platform von Process Solutions und das Wasseraufbereitungssystem Milli-Q® IX 7003/7005/7010/7015 zur Erzeugung von Reinwasser des Typs 2 von Applied Solutions.

Merck als Triebkraft hinter Covid-19-Lösungen

Als globaler Anbieter von Systemen und Geräten für die Life-Science-Branche stehen wir in der Verantwortung, der weltweiten Wissenschaftsgemeinde die wesentlichen Tools an die Hand zu geben, die sie für den Kampf gegen das neuartige Coronavirus benötigt: Instrumente, Produkte und Reagenzien für die Forschung und Diagnostik, Produkte für die Herstellung von Therapeutika und die Entwicklung von Impfstoffen und Leistungen rund um Biosicherheitsprüfungen. Mit unseren Produkten und Dienstleistungen unterstützen wir weiterhin unsere an Covid-19-Projekten beteiligten Kunden. Dazu gehört die Unterstützung für die Entwicklung von mehr als 35 unterschiedlichen RT-PCR-, Antigen- und Antikörpertests für Hochdurchsatz-Testungen an zentralen und dezentralen Testzentren sowie die Unterstützung für die Entwicklung von mehr als 50 verschiedenen Impfstoffkandidaten, darunter DNA-Impfstoffe, inaktivierte Impfstoffe, attenuierte Lebendimpfstoffe, virale Impfstoffvektoren, Untereinheitimpfstoffe und mRNA-Impfstoffe. Außerdem unterstützen wir bei mehr als 20 monoklonalen Antikörpern sowie Plasma- und Antivirenprodukten.

Wir arbeiten weiterhin an einem einfachen Zugang zu unserer breiten Produktpalette, was jetzt – inmitten der intensiven Bemühungen zur Entwicklung von Lösungen gegen Covid-19 – von besonderer Bedeutung ist. Auf unserer branchenführenden E-Commerce-Website www.sigmaaldrich.com haben wir eine gesonderte Covid-19-Website eingerichtet, die mit mehr als 200 Produkten und dazugehörigen Informationen als zentrale Anlaufstelle für Wissenschaftler konzipiert ist, die an der Forschung rund um Covid-19 und mögliche Impfstoffe beteiligt sind. So unterstützen wir die stark zunehmende Forschung an Covid-19, Coronaviren und damit in Zusammenhang stehenden Immunreaktionen auch weiterhin. Zur Untersuchung Covid-19-spezifischer serologischer und immunologischer Reaktionen werden für viele dieser Forschungsaktivitäten Produkte von uns verwendet, wie ELISA-Kits (Enzyme-Linked Immunosorbent Assays), die rekombinanten ZooMAb®-Antikörper und die Multiplex-Panels MILLIPLEX®.

Um mehr Kapazitäten für die Herstellung von Produkten und wichtigen Therapeutika gegen Covid-19 zu schaffen, haben wir im November 47 Mio. US Dollar in die Erweiterung unserer Standorte in Jaffrey, New Hampshire, USA, und Danvers, Massachusetts, USA, investiert. An beiden Standorten werden kritische Produkte, zum Beispiel Einwegmaterialien und Technologien für die Virenfilterung, für Kunden hergestellt, die an lebensrettenden Therapien wie beispielsweise Covid-19-Impfstoffen arbeiten.

Kooperationen bleiben ein wichtiger Schwerpunkt für den Unternehmensbereich Life Science, da wir bestrebt sind, Innovation voranzutreiben und die dringendsten Probleme der Branche, insbesondere im Zusammenhang mit Covid-19, zu lösen. Wir setzen unser eigenes Portfolio und unsere eigenen Fähigkeiten ein, arbeiten aber auch mit anderen wichtigen Akteuren der Branche zusammen, wenn es um das gemeinsame Ziel geht, den Zugang zu Gesundheitsleistungen weltweit zu verbessern. So konnten wir beispielsweise gemeinsam mit der britischen Oxford University bekannt geben, dass die Grundlage für die Massenproduktion des Covid-19-Impfstoffkandidaten ChAdOx1 nCoV-19 geschaffen wurde. Basis hierfür war eine vorherige Kooperation zur Entwicklung eines Impfstoffkandidaten gegen Tollwut. Mit unserer Unterstützung konnte der Herstellungsprozess, der normalerweise mindestens sechs bis zwölf Monate in Anspruch nimmt, auf lediglich zwei Monate verkürzt und dem Impfstoffentwickler so wertvolle Zeit gespart werden.

Zudem haben wir unsere laufende Zusammenarbeit mit dem Baylor College of Medicine in Houston, Texas, USA, in deren Fokus zuvor die Herstellung von Impfstoffen für den Einsatz beim Ausbruch tropischer Infektionskrankheiten stand, auf eine Plattform zur Herstellung von Covid-19-Impfstoffen ausgeweitet. Gemeinsam wollen wir den Übergang zu klinischen Phase-I-Studien beschleunigen und durch eine Optimierung des Produktionsprozesses zwei Covid-19-Impfstoffkandidaten weiter voranbringen, darunter den Kandidaten CoV RBD219-N1, der ursprünglich zur SARS-Bekämpfung entwickelt wurde. Unsere neue Kooperation mit dem Center for Collective Intelligence und der Community Biotechnology Initiative des Massachusetts Institute of Technology (MIT) begann mit der Veröffentlichung eines Berichts, der mögliche Lösungswege zur Pandemie-Bewältigung beschreibt. Der Bericht fasst die im Rahmen eines dreiwöchigen Projekts gewonnenen kollektiven Erkenntnisse von mehr als 180 Wissenschaftlern, Gesundheits- und Politikexperten aus aller Welt zusammen. Die hieraus hervorgegangenen Empfehlungen hinsichtlich der Bekämpfung von Covid-19 beziehen sich neben anderen Fachthemen auf Aspekte wie die Eindämmung der Krankheitsübertragung, Diagnostik und Überwachung sowie die Beschleunigung des Zugangs zu Impfstoffen und Therapien.

Zudem haben wir eine neue Kooperation mit dem in South San Francisco (Kalifornien, USA) ansässigen Unternehmen Mammoth Biosciences Inc. bekannt gegeben, mit dem wir im Bereich der Entwicklung, Aufskalierung und kommerziellen Produktion des CRISPR-basierten DETECTR BOOST™ SARS-CoV-2 Reagent Kit von Mammoth zusammenarbeiten. Nach der Zulassung durch die FDA werden Labore in den USA, die nach den Clinical Laboratory Improvement Amendments zertifiziert sind, mit diesem neuen Test ihre Kapazität zur regelmäßigen Durchführung von Tests erheblich steigern können. Mammoth hat sich kürzlich Mittel aus dem RADx-Programm des National Institute of Health zur Aufskalierung seines CRISPR-basierten Testverfahrens gesichert, und wir werden als Auftragshersteller für diesen Covid-19-Hochdurchsatztest fungieren.

Außerdem arbeiten wir mit akademischen Partnern an der Lizenzierung oder gemeinsamen Entwicklung von ELISAs, monoklonalen Antikörpern, MILLIPLEX®-Panels und Proteinen sowie an deren Aufskalierung, um ihre Verfügbarkeit für Forschungszwecke zu erhöhen.

Des Weiteren setzen wir bei der Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Stakeholdern auf intelligente Technologien und bringen die virtuelle Forschung und Entwicklung so weiter voran. Unsere Teams haben verschiedene virtuelle Angebote und Interaktionen geschaffen, dazu gehören ein Selfserviceportal für Audit-Beteiligte, eine globale Pilotstudie zu Emprove® Smart Glasses Kits und die Möglichkeit digitaler Kooperations- und Schulungssessions mit unseren M Lab™ Collaboration Centers wobei hochmoderne Tools wie der Microsoft Surface Hub zum Einsatz kommen, der Kunden direkte Einblicke in die Laborabläufe gewährt und es ihnen ermöglicht, Lösungen virtuell zu erkunden.

Research Solutions

Im gesamten Jahresverlauf haben unsere F&E-Teams im Umgang mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie außergewöhnliche Flexibilität unter Beweis gestellt. Ihrem schnellen Einsatz und Engagement ist es zu verdanken, dass wichtige Produkte schnell eingeführt werden konnten, während andere zurückgestellt wurden, und dass neue, innovative Ideen die Pipeline innerhalb von Monaten durchlaufen und als Angebote auf dem Markt platziert werden konnten.

So haben wir im September beispielsweise die MILLIPLEX® Antigen-Panels für den Nachweis von SARS-CoV-2-spezifischen Antikörpern der Klassen IgG, IgA und IgM eingeführt. Sie basieren auf der Multiplexing-Technologie und ermöglichen den gleichzeitigen Nachweis verschiedener Antikörperklassen gegen vier verschiedene SARS-CoV-2-Proteinantigene aus menschlichen Serum- oder Plasmaproben in einer einzigen Reaktion. Die Panels wurden in enger Zusammenarbeit mit akademischen Forschern entwickelt, um eine hohe Nachweisempfindlichkeit und Spezifität zu erzielen.

Wir unterstützen weiterhin die stark zunehmende Forschung an Covid-19, Coronaviren und damit in Zusammenhang stehenden Immunreaktionen. Zur Untersuchung Covid-19-spezifischer serologischer und immunologischer Reaktionen werden für viele dieser Forschungsaktivitäten Produkte von Merck verwendet, wie ELISAs (Enzyme-Linked Immunosorbent Assays), die rekombinanten ZooMAb®-Antikörper und die Multiplex-Panels MILLIPLEX®. Wir haben mit akademischen Partnern hinsichtlich der Anwendung unserer Software für die retrosynthetische Analyse für eine neuartige Synthese kritischer antiviraler Medikamente auf Basis kostengünstigerer oder alternativer Ausgangsmaterialien zusammengearbeitet, um Problemen in der Lieferkette begegnen zu können. Ein weiterer Fokus lag auf der Bereitstellung wichtiger Rohstoffe für die Synthese antiviraler Arzneimittel und die Herstellung von Kits für die Covid-19-Diagnostik.

Zu den wichtigsten Produkten, die wir 2020 auf dem Markt eingeführt haben, gehören der Scepter™ 3.0, ein Zellzähler im Handformat, die GenElute™-E Single Spin DNA Kits, eine komplette DEL-Technologie (DNA Encoded Library), PROTACs (Proteolysis Targeting Chimeras), MILLIPLEX®-Kits und weitere 200 rekombinante ZooMAb®-Antikörper.

Process Solutions

Über das gesamte Jahr hinweg haben wir Lösungen für moderne biopharmazeutische Prozesse bereitgestellt und führende Technologien für die Produktionsstätten der Zukunft entwickelt. Im April haben wir unsere Bio4C™-Software-Suite vorgestellt, ein in seiner Art einzigartiges digitales Ökosystem, das Prozesskontrolle, Analytik und anlagenweite Automatisierung vereint. Die Suite bietet zwei browserbasierte Plattformen: das Bio4C™ ProcessPad, mit dem die Anwender Daten aus unterschiedlichen Quellen wie Geräten, Chargenprotokollen, Datenbanken und Prozessdatenarchiven über den gesamten biotechnologischen Herstellungsprozess erfassen, aggregieren und analysieren können, und den Bio4C™ Orchestrator, der über ein ganzheitliches Prozess-Dashboard den Fernzugriff auf Systeme, Rezepte, Berichte, Benutzerkonten und Alarme ermöglicht. Diese bahnbrechende Software-Suite, mit der wir die Erweiterung unserer BioContinuum™-Plattform fortsetzen, ermöglicht es Anwendern, statt einzelner Prozessschritte nunmehr den gesamten Herstellungsprozess im Blick zu behalten. Hersteller von Biopharmazeutika erhalten dadurch die vollständige Kontrolle sowie detaillierte Informationen über ihre Prozesse. Das Bioprocessing 4.0 ist somit keine Zukunftsvision mehr.

So unterstützen wir die biopharmazeutische Industrie mit den Produkten aus unserer BioContinuum™-Pipeline dabei, die nächste Generation der Bioprozesstechnik zu entwickeln und zu digitalisieren, um die Geschwindigkeit zu erhöhen und Kosten zu senken. Des Weiteren wurden dieses Jahr unter anderem die folgenden Produkte eingeführt: das BioContinuum™ Buffer Dilution 30L System als Komponente der BioContinuum™-Buffer-Delivery-Plattform, ein sofort für die Perfusion einsetzbarer Bioreaktor und die Cellicon™-Perfusionslösung samt Kontrollsystem für eine gesteigerte Zellvermehrung mit optimierter Prozesskontrolle sowie das Expansionsmedium Cellvento® 4CHO-X.

Im Oktober haben wir eine Kooperation mit D1Med angekündigt, einem Biopharma-Start-up mit Sitz in Schanghai, das im Bereich der Präzisionsmedizin tätig ist. Ziel ist es, die 3-D-Zellkultur-Technologie in China voranzubringen. Wir werden D1Med mit 3-D-Zellkultur-Produkten und Anwendungssupport unterstützen und unser lokales und globales Fachwissen unter anderem bei der gemeinsamen Erstellung eines 3-D-Zellkultur-Protokolls für Organoide aus Patientenproben einbringen, die die biologischen Merkmale des ursprünglichen Tumors aufweisen und so für Untersuchungen zur Krebsentwicklung, Wirkstoffforschung und Krankheitsmodellierung geeignet sind.

Im November erfolgte die Bekanntgabe einer Zusammenarbeit mit Transcenta, einem globalen Biotherapeutika-Unternehmen. Gemeinsam werden wir durch eine strategische technologische Umsetzung die kontinuierliche Bioproduktion voranbringen und das erste GMP-konforme Durchfluss-Poliersystem im Einwegformat entwickeln. Im Fokus der ersten Phase dieser auf mehrere Jahre angelegten Partnerschaft stehen die Entwicklung und Konzipierung der Prozesstechnologien, des Einwegsystems und der Automatisierung, während die zweite Phase auf einen erweiterten Umfang an Prozess- und Digitaltechnologien zur Optimierung kontinuierlicher Herstellungsprozesse abzielt.

Mit mehr als 35 Jahren Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung von kleinen Molekülen, Biologika und Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) verfügen wir über umfassende Expertise im Bereich der klinischen und kommerziellen Fertigung. Im September haben wir unsere Investitionen in ADC-Technologien durch den Ausbau unserer Herstellungskapazitäten an unserem Standort in der Nähe von Madison, Wisconsin, USA, fortgesetzt und damit im Bereich hochaktiver Substanzen für potenzielle Krebstherapien einen weiteren Meilenstein erreicht.

Im Oktober folgte die Erweiterung unseres Portfolios im Bereich Gene Editing & Novel Modalities um die VirusExpress™ Lentiviral Production Platform, mit der wir unsere Virusvektor-Produktionskapazitäten ausbauen. Die neue Plattform ermöglicht einen unkomplizierteren Upstream-Workflow und damit eine einfachere Steuerung, Anpassung und Skalierung von Prozessen, überwindet Herausforderungen bei der Produktion von lentiviralen Vektoren und kann den Zeitbedarf für die Prozessentwicklung dank unserer Erfahrung als Auftragsentwickler und -hersteller um etwa 40 % reduzieren. Zusätzlich zu einer schnelleren Prozessentwicklung ermöglicht die Suspensionszellkultur der VirusExpress™-Plattform größere Viruschargen und damit eine höhere Ausbeute an Arzneimitteldosen. Sie ist für eine echte Hochskalierung besser geeignet und dabei weniger arbeitsintensiv. Das chemisch definierte Medium räumt Bedenken zu Sicherheit, Regularien und Lieferkette im Zusammenhang mit Materialien tierischen und menschlichen Ursprungs aus. Die neue Plattform ist das jüngste Beispiel für unsere laufenden Investitionen in den rasant wachsenden Zell- und Gentherapiemarkt.

Wir verfügen über 16 Jahre Erfahrung in der Genomeditierung, von der frühen Entwicklung bis zur Herstellung. Unser Portfolio umfasst jetzt weltweit 28 Patente für die CRISPR-Technologie. 2020 sind sechs Patente dazugekommen. Wir haben unser zweites US-Patent für die CRISPR-chrom-Technologie sowie zwei US-Patente für unsere grundlegende CRISPR-Cas9-Technologie erhalten. Im Juni haben wir gemeinsam mit 10x Genomics, einem auf Einzelzell-Technologien und Technologien zur räumlichen Zuordnung der Genaktivität im Gewebe spezialisierten Unternehmen, die Entwicklung zweier miteinander verknüpfter Technologien bekannt gegeben: der Einzelzell-Transkriptomik und des gepoolten CRISPR-basierten Screenings. Hierbei handelt es sich um die erste Lösung zur simultanen Messung von Genstörungen sowie einer unverfälschten Genexpression in einzelnen Zellen. Im Oktober folgte die Bekanntgabe über eine Vergabe an Lizenzen für die CRISPR-Technologie an panCELLa, ein Zelltherapie-Unternehmen mit Sitz in Toronto, Kanada, und Takara Bio USA, Inc., ein in Mountain View, Kalifornien, USA, ansässiges Biotechnologie-Unternehmen. Die Lizenzen sollen die Wirkstoffforschung beschleunigen und damit zur Entwicklung neuer Therapien beitragen.

Das wachsende Potenzial von Technologien für die Genomeditierung wirft wissenschaftliche, rechtliche und gesellschaftliche Fragen auf. Wir unterstützen ausschließlich Forschung zur Genomeditierung, die unter sorgsamer Berücksichtigung von ethischen und gesetzlichen Standards durchgeführt wird. Unsere Arbeit erfolgt gemäß den Richtlinien des unabhängigen Merck Bioethics Advisory Panels, das ein breites Spektrum internationaler Experten aus der Biomedizin umfasst, die in Bezug auf die Forschung, an der unsere Unternehmensbereiche beteiligt sind, Orientierungshilfe geben.

Zudem haben wir für die Entwicklung und Vermarktung von Hilfsstoffen eine globale Lizenzierungsvereinbarung mit ReForm Biologics abgeschlossen, einem in der pharmazeutischen Technologie tätigen Unternehmen mit Sitz in Woburn, Massachusetts, USA. Durch die Zusammenarbeit wird die Forschung und Entwicklung sowie die GMP-konforme Herstellung der Hilfsstoffe von ReForm beschleunigt, sodass sie unseren Kunden für ihre biologischen Formulierungen schneller zur Verfügung stehen.

Seit 2018 wurden 63 % der Medikamente in der Pipeline von Biotech-Start-ups entwickelt, die sich auf innovative Therapien konzentrieren. Hierzu zählen auch solche zur Behandlung von Nischenerkrankungen mit kleinen Patientenpopulationen. Unser Engagement für globale Gesundheit ist auf diese Unternehmen gerichtet und hilft ihnen, ihre Medikamente durch unsere Förderprogramme zu vermarkten. Die Förderungen bieten ausgewählten Firmen Zugang zu Produkten und Dienstleistungen von Merck, mit denen der Markteintritt neuer Therapien beschleunigt werden kann. Im Rahmen unseres Förderprogramms Advance Biotech Grant Program, das wir in Nordamerika, Europa und Asien betreiben, haben wir 2020 zwei Empfänger ausgewählt. Grundlage der Auswahl waren der wissenschaftliche und gesellschaftliche Wert ihrer in der Entwicklung befindlichen Therapien sowie Prozessherausforderungen und Kenntnislücken. Die anderen Finalisten wurden ebenfalls bekannt gegeben.

Applied Solutions

Um unsere Kernkompetenzen weiter strategisch einzusetzen, haben wir im Mai das Wasseraufbereitungssystem Milli-Q® IX 7003/7005/7010/7015 zur Erzeugung von Reinwasser des Typs 2 eingeführt, eine neu gestaltete Version unserer Reinwasserlösung für den Labortisch. Sie ist kleiner, intuitiver und ergonomischer als die Vorgängerversionen und stellt eine stets zuverlässige und beständige Quelle qualitativ hochwertigen Reinwassers dar. In puncto Wasseraufbereitungssysteme sind wir für in Laboren tätige Wissenschaftler, die Wasser frei von Verunreinigungen benötigen, bereits seit einem halben Jahrhundert der Partner der Wahl. Unser neues System überzeugt mit einer Reihe nachhaltiger Aufbereitungstechnologien und Konstruktionsmerkmale, die auf reduzierte Umweltauswirkungen abzielen, und lässt seine Vorgänger damit hinter sich. Im Januar haben wir zudem das neue Milliflex-Oasis®-System eingeführt, das noch zuverlässigere Ergebnisse, eine höhere Produktivität und eine bessere Nachverfolgung gewährleistet. Das System optimiert pharmazeutische Bioburden- und Wassertests unter anderem mit 96 neuen Funktionen und verbessert den Bioburden-Testablauf.

Life Science kann im Bereich der Diagnostik auf mehr als 30 Jahre Erfahrung verweisen und trägt mit seinen Produkten und Kompetenzen maßgeblich zur Verfügbarkeit von Covid-19-Tests bei. Ein Beispiel hierfür ist unsere Zusammenarbeit mit Mammoth Biosciences. Die Covid-19-Pandemie und Entwicklungen im Bereich der innovativen personalisierten Medizin haben zudem zu einer erhöhten Nachfrage nach schnelleren Lösungen für Sterilitätstests geführt, die für die Entwicklung und Freigabe dieser Produkte benötigt werden. Zudem erschließen wir weiterhin neue Wachstumschancen und Kompetenzen im Bereich der Auftragsentwicklung und -herstellung. Im Februar gaben wir bekannt, von Elypta, einem schwedischen Molekulardiagnostik-Unternehmen, als Auftragshersteller für dessen klinisch-diagnostische Flüssigbiopsie-Kits ausgewählt worden zu sein, die zunächst nur für Forschungszwecke (RUO, „Research Use Only“) zur Verfügung gestellt werden. Die Kits, die noch validiert werden müssen, bevor sie für die Vermarktung freigegeben werden, sollen durch die Analyse von Metaboliten, die bei verschiedenen Krebsarten fehlreguliert sind, eine genauere Diagnose ermöglichen. Sie werden am Standort von Merck in St. Louis, Missouri, USA, hergestellt.

Wir behalten unseren Fokus auf Digitalisierung bei und legen dabei besonderes Augenmerk auf digitale Lösungen für die Laborproduktivität. Um Laboren zu helfen, sich für die Zukunft aufzustellen, haben wir unser Angebot im Bereich der Laborinformatik im Februar um die BrightLab™-Plattform erweitert. Sie ermöglicht eine cloudbasierte Anbindung der F&E an das Internet der Dinge (IoT) und erfüllt so die steigende Nachfrage nach Datenautomatisierung und einer leicht zugänglichen Echtzeitüberwachung zentralisierter, synchronisierter Labordaten. Im März folgte die Einführung des LANEXO™-Systems, unserer digitalen First-to-Market-Laborinformatiklösung mit RFID-Etiketten (Radiofrequenz-Identifikation), cloudbasierter Integration sowie mobilen und Web-Anwendungen für eine einfache Erfassung digitaler Daten und die Echtzeitdokumentation. Lösungen wie diese zielen auf den steigenden Bedarf an Systemen zur Datenautomatisierung ab, die sich einfach einrichten und schnell in bestehende Laborabläufe integrieren lassen und so letztlich die Wirkstoffforschung beschleunigen.

Ebenfalls im März haben wir eine neue Smart-Chemicals-Technologie lanciert, die für die nahtlose Datenübertragung in einen Titrator auf Supelco® SmartTitrants und Supelco® SmartStandards setzt und damit unser Angebot an digitalen Tools und unser Titrationsportfolio erweitert. Diese neue Technologie nutzen wir, um unsere volumetrischen Lösungen aus dem Titripur®-Portfolio, die Produkte aus der Certipur®-Reihe volumetrischer Standards und alle Aquastar®-Titranten und Standards für die Karl-Fischer-Titration mit RFID-Etiketten zu versehen. Auf diesen Etiketten werden alle relevanten Daten des Analysezertifikats gespeichert, was eine direkte drahtlose Übertragung in Titrationsinstrumente ermöglicht. Dadurch werden zeitaufwendige Schritte und Fehlerquellen eliminiert.

Anerkennung für preisgekrönte Innovation

Zu Jahresbeginn wurde der Unternehmensbereich Life Science von Life Science Leader und Outsourced Pharma mit dem CMO Award 2020 ausgezeichnet, der auf der Grundlage von Ergebnissen der primären Marktforschung und Kunden-Feedback vergeben wird. Die Auszeichnung wird an Auftragshersteller vergeben, die in puncto Kompetenzen, Kompatibilität, Expertise, Qualität, Zuverlässigkeit und Service die Erwartungen der Kunden übertreffen.

Im Juli wurde DOZN™, unser Tool für grüne Chemie, von Environment + Energy Leader als Projekt des Jahres ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung wird Erstklassigkeit im Umwelt-, Nachhaltigkeits- und Energiemanagement honoriert. Das DOZN™-System, das mehr als 300 aktive registrierte Nutzer zählt, dient der Bewertung der relativen Umweltfreundlichkeit von Chemikalien und chemischen Prozessen anhand der 12 Prinzipien der grünen Chemie und hilft den Kunden so, datengestützte Entscheidungen zur Erhöhung der Umweltverträglichkeit zu treffen. Zudem haben wir für unsere Stericup®-E- und Steritop®-E-Filtrationseinheiten im Rahmen des „BIG Awards for Business“-Programms der Business Intelligence Group die „New Product of the Year“-Auszeichnung erhalten. Damit wurden unsere kontinuierlichen Bemühungen um sicherere, nachhaltigere Lösungen honoriert.

Ebenfalls im Juli wurden uns anlässlich der INTERPHEX 2020, auf der zukunftsträchtige Pharmazie-, Biotech- und Produktentwicklungen sowie Produktionsinnovationen ausgezeichnet werden, zwei Awards zuteil: Die Blazar™-Plattform aus dem BioReliance®-Portfolio brachte uns den Editor’s Choice Award ein und die BioContinuum™-Buffer-Delivery-Plattform, einer der neuen Bausteine unserer BioContinuum™-Plattform, wurde zur „Best in Show“ gekürt. Auch bei den Asia-Pacific Bioprocessing Excellence Awards 2020 wurde Merck zweifach gewürdigt: Unsere BioContinuum™-Plattform wurde zur „Best Bioprocessing Innovation of the Year“ erkoren und der Unternehmensbereich Life Science zum „Best Bioprocessing Supplier of the Year in Downstream Processing“ ernannt.

Die Blazar™-Plattform gewann 2020 zwei weitere Awards: Bei den 2020 CPhI Pharma Awards, bei denen Innovationen und Engagement honoriert werden, die die Pharmabranche voranbringen, erhielt sie die „Excellence in Pharma“-Auszeichnung in der Kategorie „Analysis, Testing, and Quality Control“. Ihre Analyse- und Testkapazitäten brachten ihr zudem einen der prestigeträchtigen R&D 100 Awards ein, mit denen die weltweit besten bahnbrechenden wissenschaftlichen und technologischen Ideen ausgezeichnet werden. Auch das Bio4C™ ProcessPad, Teil unserer immer größer werdenden BioContinuum™-Familie, kam bei den 2020 CPhI Awards in die engere Auswahl.

Des Weiteren wurden unsere rekombinanten ZooMAb®-Antikörper bei den CiteAb Awards als „Innovative Product of the Year“ ausgezeichnet. Diese neue Reihe an rekombinanten monoklonalen Antikörpern wird unter Verwendung eines proprietären Expressionssystems hergestellt, wobei weniger Konservierungsmittel zum Einsatz kommen. Das Produkt wird dann gefriergetrocknet, was den Versand vereinfacht und für langfristige Stabilität sorgt. Und nicht zuletzt gewann unser LANEXO™-System den German Design Award Gold in der Kategorie „Excellent Communications Design – Apps“. Damit wird anerkannt, dass die Digitalisierung maßgeblich dazu beitragen kann, in der streng regulierten Umgebung von Analyse- und Forschungslaboren die Effizienz zu erhöhen, die Sicherheit zu optimieren und die Compliance zu vereinfachen.

* Die Inhalte dieses Kapitels bzw. dieses Abschnitts sind freiwillige Angaben und daher nicht geprüft. Unser Abschlussprüfer hat den Text jedoch kritisch gelesen.