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Vergleich der Prognose mit dem tatsächlichen Geschäftsverlauf

Die im Vorjahresbericht gegebene Prognose des Merck-Konzerns für das Geschäftsjahr 2023 umfasste neben der Prognose für den Gesamtkonzern auch die Prognose für die drei Unternehmensbereiche Life Science, Healthcare und Electronics.

Umsatzerlöse

Für den Konzern prognostizierten wir für das Jahr 2023 ein leichtes bis solides organisches Wachstum der Umsatzerlöse. Im Jahresverlauf haben sich insbesondere die makroökonomischen, geopolitischen und industriespezifischen Rahmenbedingungen verändert. Ferner kam es zu anhaltend hohen Lagerbeständen und zu einer Investitionszurückhaltung auf Kundenseite im Unternehmensbereich Life Science und zu einer weiter anhaltenden Schwäche im Markt für Halbleitermaterialien, die den Unternehmensbereich Electronics betrifft.

Aus der Nachfrage nach Produkten im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie kam es zu einem erwarteten, deutlichen Rückgang der Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2023. Insgesamt haben wir im Geschäftsjahr 2023 einen organischen Rückgang der Umsatzerlöse von -1,6 % verzeichnet und lagen damit im Rahmen unserer zuletzt im 2. Quartal angepassten und im 3. Quartal bestätigten Prognose-Spanne von -2 % und +2 %. Zu Jahresbeginn gingen wir von einem negativen Währungseffekt in Höhe von insgesamt -1 % bis -4 % aus, basierend insbesondere auf der erwarteten Entwicklung der US-Dollars und des Chinesischen Renminbis. Im Jahresverlauf entwickelten sich mehrere Währungen, darunter der US-Dollar und der Chinesische Renminbi, aber auch einige Währungen von Schwellenländern, ungünstiger als ursprünglich angenommen. Im Gesamtjahr 2023 belief sich der negative Währungseffekt auf -4,1 %, und damit innerhalb unserer im 2. Quartal zuletzt angepassten und im 3. Quartal bestätigten Spanne von -3 % bis -6 %. Der leicht positive Portfolioeffekt war mit +0,1 % vernachlässigbar. Insgesamt lag der erzielte Umsatz bei 20.993 Mio. €, was einem Rückgang von ‑5,6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Er lag damit unterhalb des Mittelwerts der Prognose-Spanne von 20.500 Mio. € bis 21.900 Mio. €, und somit im Rahmen der mit den Geschäftszahlen zum 3. Quartal erfolgten Konkretisierung (bewegt sich leicht unterhalb des Mittelwerts).

Life Science

Unser Unternehmensbereich Life Science musste im Jahr 2023 einen organischen Rückgang der Umsatzerlöse von -7,9 % hinnehmen und lag damit am unteren Ende unserer bereits im 2. Quartal angepassten und im 3. Quartal bestätigten Prognose-Spanne von -8 % bis -2 %. Die Entwicklung von Life Science lag damit unterhalb unserer ursprünglichen Prognose eines leichten bis moderaten organischen Wachstums. Alle Geschäftseinheiten, Process Solutions, Life Science Services und Science & Lab Solutions, verzeichneten einen organischen Umsatzrückgang. Process Solutions und Life Science Services hatten wie erwartet den stärksten organischen Umsatzrückgang zu verzeichnen, wohingegen der organische Umsatzrückgang in der Geschäftseinheit Science & Lab Solutions nur leicht war. Insgesamt sank der Umsatz des Unternehmensbereichs Life Science um -10,6 % auf 9.281 Mio. €, inklusive eines negativen Währungseffekts von -2,7 % und eines positiven Portfolioeffekts von +0,1 %, und lag damit in der unteren Hälfte der Spanne von 9.100 Mio. € bis 9.950 Mio. € und im Rahmen der mit dem 3. Quartal konkretisierten Prognose (bewegt sich in der unteren Hälfte der Bandbreite).

Healthcare

Für unseren Unternehmensbereich Healthcare prognostizierten wir ursprünglich ein moderates bis solides organisches Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr und präzisierten unsere Prognose mit der Vorlage des Berichts zum 1. Quartal auf ein organisches Umsatzwachstum von +5 % bis +9 %. Diese Prognose-Spanne erhöhten wir leicht auf +6 % bis +9 % mit dem 2. Quartal und bestätigten sie mit den Geschäftszahlen zum 3. Quartal. Im Gesamtjahr 2023 erfüllte der Unternehmensbereich diese Prognose mit einem organischen Wachstum von +8,5 %. Getragen wurde das Wachstum insbesondere vom deutlichen Wachstum im Bereich Onkologie und hier vor allem von dem starken Wachstum unseres zuletzt zugelassenen Produkts Bavencio®. Im Bereich Neurologie & Immunologie, trug insbesondere unser zuletzt zugelassenes Produkt Mavenclad® wesentlich zum organischen Umsatzwachstum im Gesamtjahr 2023 bei. Auch unser etabliertes Portfolio insbesondere mit Produkten aus dem Bereich Fertilität trug zum Umsatzwachstum bei. Unter Berücksichtigung eines negativen Währungseffekts von -5,8 % stieg der Umsatz des Unternehmensbereichs Healthcare im Geschäftsjahr 2023 um +2,7 % auf 8.053 Mio. € und bewegte sich somit in der oberen Hälfte der Prognose-Spanne von 7.750 Mio. € bis 8.300 Mio. € und im Rahmen der mit dem Bericht zum 3. Quartal erfolgten Konkretisierung (bewegt sich leicht oberhalb des Mittelwerts).

Electronics

Trotz der wirtschaftlich und geopolitisch schwierigen Rahmenbedingungen im Markt für Halbleitermaterialien prognostizierten wir für unseren Unternehmensbereich Electronics zu Jahresbeginn ein leichtes bis solides organisches Umsatzwachstum unter der Annahme, dass sich der Halbleitermarkt in der zweiten Jahreshälfte 2023 erholen würde. Wir haben unsere Prognose mit den Geschäftszahlen für das 1. Quartal auf eine organische Umsatzentwicklung von -2 % bis +3 % präzisiert. Im Vergleich zur vorherigen Prognose wurde ein noch stärkerer Marktrückgang, verbunden mit einer verzögerten und stärkeren Erholung, welche sich nun erst später im zweiten Halbjahr einstellen sollte, prognostiziert. Mit den Geschäftszahlen zum 2. Quartal haben wir die Prognose angepasst und erwarteten aufgrund einer weiteren Verzögerung der Erholung des Halbleitermarktes einen organischen Umsatzrückgang von -6 % bis -1 %. Diese Prognose haben wir zum 3. Quartal bestätigt. Im Gesamtjahr 2023 betrug der organische Umsatzrückgang -5,1 % und lag damit im unteren Bereich der Prognose. Aufgrund negativer Währungseffekte von -4,1 % und unter Berücksichtigung eines Portfolioeffekts von +0,3 % ging der Umsatz des Unternehmensbereichs Electronics gegenüber dem Vorjahr um -8,8 % auf 3.659 Mio. € zurück und lag damit innerhalb der Prognose-Spanne von 3.500 Mio. € bis 3.800 Mio. € und im Rahmen der mit dem Bericht zum 3. Quartal erfolgten Konkretisierung (bewegt sich um den Mittelwert).

EBITDA pre

Für das Jahr 2023 gingen wir für den Merck-Konzern ursprünglich von einem moderaten Rückgang des EBITDA pre bis hin zu einem organisch in etwa stabilen EBITDA pre gegenüber dem Vorjahr aus. Diese Annahme basierte auf einem erwarteten moderaten Rückgang bis hin zu einer in etwa organisch stabilen Entwicklung in Life Science, einem leichten bis moderaten organischen Wachstum in Healthcare und einem leichten bis starken organischen Rückgang in Electronics. Wir gingen ursprünglich davon aus, dass negative Währungseffekte das EBITDA pre um -1 % bis -4 % gegenüber dem Vorjahr beeinflussen würden. Mit den Geschäftszahlen zum 1. Quartal haben wir die Prognose präzisiert und rechneten mit einer organischen Entwicklung von -5 % bis 0 %. Aufgrund eines inflationsbedingt erhöhten Kostenniveaus und der Unterauslastung unserer Produktionskapazitäten, insbesondere in den Unternehmensbereichen Life Science und Electronics, haben wir unsere Prognose mit dem 2. Quartal auf -9 % bis -3 % angepasst und mit den Geschäftszahlen zum 3. Quartal bestätigt. Aufgrund negativer Wechselkurseffekte haben wir unsere Erwartung für Einflüsse aus Währungseffekten zweimal im Verlauf des Geschäftsjahrs 2023 angepasst auf schließlich -6 % bis -3 %. Im Geschäftsjahr 2023 lag das EBITDA pre bei 5.879 Mio. €, was insgesamt einem Rückgang von -14,2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht (-9,0 % organisch, -4,9 % aus Währungseffekten, -0,3 % aus Portfolioeffekten). Damit lagen wir innerhalb der Prognose-Spanne von 5.800 Mio. € bis 6.400 Mio. € in der unteren Hälfte, und somit im Rahmen der konkretisierten Prognose-Spanne (bewegt sich in der unteren Hälfte der Bandbreite).

Life Science

Gegenläufig zur erwarteten Umsatzentwicklung hatten wir ursprünglich, aufgrund einer stärkeren Belastung des Ergebnisses durch inflationsbedingte Preissteigerungen, einen moderaten Rückgang bis hin zu einer in etwa stabilen Entwicklung des EBITDA pre im Geschäftsjahr 2023 für Life Science erwartet. Mit dem 1. Quartal haben wir die Prognose auf eine organische EBITDA pre Entwicklung von -8 % bis -4 % präzisiert, und sie mit den Zahlen zum 2. Quartal auf -21 % bis -12 % gesenkt, zusätzlich bedingt durch eine Unterauslastung unserer Produktionskapazitäten. In Kombination mit einem zuletzt erwarteten negativen Währungseffekt von -6 % bis -2 % (ursprünglich: leicht negativer Währungseffekt) ergab sich daraus eine Prognose-Spanne für das EBITDA pre im Unternehmensbereich Life Science von 2.750 Mio. € bis 3.200 Mio. €. Mit einem EBITDA pre von 2.820 Mio. € im Geschäftsjahr 2023 (Vorjahr: 3.760 Mio. €) lag der Unternehmensbereich im Rahmen dieser Spanne. Dies entsprach einem Rückgang von -25,0 % gegenüber dem Vorjahr (-21,4 % organisch, -3,3 % aus Währungseinflüssen, -0,3 % aus Portfolioeffekten). Das EBITDA pre lag somit auch im Bereich der mit dem Bericht zum 3. Quartal konkretisierten Erwartung (bewegt sich in der unteren Hälfte der Bandbreite von 2.750 Mio. € bis 3.200 Mio. €).

Healthcare

Für unseren Unternehmensbereich Healthcare prognostizierten wir aufgrund eines weiterhin erwarteten deutlichen Ergebnisbeitrags unserer neuen Produkte, insbesondere von Mavenclad® und Bavencio®, ein leichtes bis moderates organisches Wachstum des EBITDA pre. Diese ursprüngliche Prognose lag leicht unter dem prognostizierten organischen Umsatzwachstum von einem moderaten bis soliden organischen Umsatzwachstum primär aufgrund eines inflationsbedingt anhaltend hohen Preisniveaus. Mit den Geschäftszahlen zum 1. Quartal präzisierten wir die Prognosespanne auf ein organisches Wachstum des EBITDA pre im Bereich von +8 % bis +12 % und erhöhten sie mit dem 2. Quartal auf +14 % bis +19 % für das Geschäftsjahr 2023, insbesondere zurückzuführen auf eine erwartete stärkere Geschäftsentwicklung. Diese Prognose-Spanne behielten wir mit dem 3. Quartal bei. In Kombination mit einem zuletzt prognostizierten Währungseffekt von -17 % bis -13 % (ursprünglich: negativer Währungseffekt im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen prozentualen Bereich) ergab sich daraus eine Prognose-Spanne für das EBITDA pre im Unternehmensbereich Healthcare von 2.450 Mio. € bis 2.600 Mio. €. Mit einem EBITDA pre von 2.543 Mio. € im Geschäftsjahr 2023 (Vorjahr: 2.477 Mio. €) lag der Unternehmensbereich im Rahmen dieser Spanne am oberen Ende und traf somit die mit dem Bericht zum 3. Quartal konkretisierten Erwartung (bewegt sich am oberen Ende der Bandbreite). Dies entsprach einem Anstieg von +2,7 % gegenüber dem Vorjahr (+17,1 % organisch, -14,4 % aus Währungseinflüssen).

Electronics

Für den Unternehmensbereich Electronics gingen wir für das Geschäftsjahr 2023 ursprünglich von einem leichten bis starken organischen Rückgang des EBITDA pre aus. Wir haben erwartet, dass sich inflationsbedingte Kostensteigerungen besonders deutlich in den Materialkosten niederschlagen werden, und dass wir aufgrund des Preisdrucks bei unseren Kunden Kostenerhöhungen in den kommenden Quartalen nur bedingt weitergeben können. Mit den Geschäftszahlen zum 1. Quartal haben wir die Prognose-Spanne auf einen organischen EBITDA pre Rückgang von -12 % bis -3 % präzisiert. Nachdem wir diese Bandbreite mit dem Bericht zum 2. Quartal aufgrund eines inflationsbedingt erhöhten Kostenniveaus und Unterauslastung unserer Produktionskapazitäten deutlich auf -18 % bis -10 % gesenkt haben, behielten wir diese mit den Geschäftszahlen zum 3. Quartal bei. In Kombination mit einem zuletzt prognostizierten Währungseffekt von -10 % bis -7 % (ursprünglich: signifikanter negativer Währungseffekt) ergab sich daraus eine Prognose-Spanne für das EBITDA pre im Unternehmensbereich Electronics von 870 Mio. € bis 980 Mio. €. Mit einem EBITDA pre von 913 Mio. € im Geschäftsjahr 2023 (Vorjahr: 1.192 Mio. €) bewegte es sich in der unteren Hälfte der Bandbreite und traf somit die mit dem Bericht zum 3. Quartal konkretisierte Erwartung (bewegt sich in der unteren Hälfte der Bandbreite). Dies entsprach einem Rückgang von -23,4 % gegenüber dem Vorjahr (-17,1 % organisch, -5,6 % aus Währungseinflüssen, -0,7 % aus Portfolioeffekten).

Konzernkosten und Sonstiges

Der Aufwand für Konzernkosten und Sonstiges erreichte im Geschäftsjahr 2023 beim EBITDA pre ein Niveau von -397 Mio. €. Damit lag das EBITDA pre unterhalb der Prognosespanne von -370 bis -330 Mio. €, die wir aber im Rahmen der Geschäftszahlen zum 3. Quartal konkretisiert haben. Aufgrund von im Wesentlichen niedrigeren erwarteten Erträge aus Währungssicherungsgeschäften haben wir prognostiziert, dass das EBITDA pre für Konzernkosten und Sonstiges voraussichtlich leicht unterhalb der Prognosespanne von -330 bis -370 Mio. € liegt. Die ursprüngliche Prognose für das Geschäftsjahr 2023 ging von einem deutlichen Rückgang der Kosten aus. Im Vergleich zum Vorjahresniveau von -579 Mio. € ergab sich eine Kostenreduktion von -31,5 %, was einem deutlichen Rückgang der Kosten entsprach.

Operativer Cash Flow

Für den Operativen Cash Flow des Merck-Konzerns prognostizierten wir für das Jahr 2023 ursprünglich einen moderaten Rückgang bis hin zu in einer etwa stabilen Entwicklung (Vorjahr: 4.259 Mio. €) und haben die Prognose mit den Geschäftszahlen für das 1. Quartal auf 3.700 bis 4.300 Mio. € präzisiert. Aufgrund unserer Erwartung, dass die Entwicklung des operativen Cash Flow im Wesentlichen der operativen Performance folgen wird, haben wir die Prognose mit den Geschäftszahlen zum 2. Quartal auf 3.500 Mio. € bis 4.100 Mio. € gesenkt und mit dem Bericht zum 3. Quartal bestätigt. Im Geschäftsjahr 2023 lag der operative Cash Flow bei 3.784 Mio. € und damit innerhalb der letzten Prognose-Spanne von 3.500 bis 4.100 Mio. €. Dies entspricht einem Rückgang von -11,2 % gegenüber dem Vorjahr (4.259 Mio. €). Ausschlaggebend hierfür war die Entwicklung des EBITDA pre.

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