Die Preise unserer Produkte spiegeln den Wert wider, den sie sowohl für die Patientengruppen als auch für die Gesellschaft haben. Wir gehen bei der Preisfestlegung unserer Produkte verantwortungsbewusst vor: Wir arbeiten daran, dass deren Kosten keine Hürde für den Behandlungszugang darstellen. Dabei setzen wir uns nachdrücklich dafür ein, dass möglichst viele Menschen einen Zugang zu Gesundheitsversorgung erhalten. Es gibt weiterhin zahlreiche medizinische Herausforderungen, vor denen erkrankte Menschen und ihre Betreuenden stehen. Daher investieren wir in vielversprechende wissenschaftliche Innovationen. Und wir richten die Preise für unsere Arzneimittel aus an der Zahlungsfähigkeit der Menschen aus verschiedenen geografischen Regionen und sozioökonomischen Gruppen.
Uns ist bewusst, dass hohe Kosten für viele Gesundheitssysteme angesichts einer immer schwierigeren Finanzlage herausfordernd sind. Wir wissen um die Einzigartigkeit jedes Gesundheitssystems und passen unsere Preise an lokale Marktgegebenheiten an. Dabei berücksichtigen wir den ungedeckten medizinischen und behandlungsbezogenen Bedarf, die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems und die Infrastruktur vor Ort. Weiterhin beziehen wir Folgendes ein: sozioökonomische Standards, die Bezahlbarkeit von Leistungen und Produkten innerhalb des jeweiligen Gesundheitssystems sowie die Zahlungsfähigkeit der Menschen. Wir verfolgen bei all unseren Marken eine differenzierte Preisgestaltung – sowohl innerhalb eines Landes als auch länderübergreifend.
Dieser Ansatz erfordert, dass wir eng mit Regierungen und anderen Stakeholdergruppen zusammenarbeiten. Darüber hinaus beobachten wir kontinuierlich, wie sich Gesundheitssysteme und -märkte, Preisbildungs- und Erstattungssysteme sowie gesetzliche und behördliche Leit- und Richtlinien ändern. Bei Bedarf passen wir unsere Preise entsprechend an. Wir führen jährlich Preisanalysen durch, um Preisschwellen zu überprüfen. So geben wir unseren Tochterunternehmen vor Ort eine Orientierungshilfe für die lokale Preisbildung im kommenden Jahr. Mit einem einheitlichen und datenbasierten Vorgehen möchten wir sicherstellen, dass unsere Preise den verschiedenen Patientengruppen einen besseren Zugang zu unseren Medikamenten ermöglichen.
Um Verfügbarkeit, Zugänglichkeit und Bezahlbarkeit unserer Arzneimittel in Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten zu verbessern, verfolgen wir mit unserem Programm SHAPE einen neuen systematischen Ansatz. Dieser zielt darauf ab, unterversorgten Bevölkerungsgruppen in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen einen besseren Zugang zu Medikamenten zu verschaffen.
Darüber hinaus fördern wir innovative Erstattungsvereinbarungen mit Risikoteilung (Risk-Sharing Agreement, RSA). Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, die Dateneffizienz in Gesundheitssystemen zu verbessern, um die finanziellen Mittel und Ressourcen optimaler zu verteilen.
Rollen und Verantwortlichkeiten
Unsere Einheit Global Value Demonstration, Market Access & Pricing (GVAP; zuvor GMAP genannt) legt die Markteinführungspreise fest; sie ist einem Mitglied des Healthcare Executive Committee direkt unterstellt. Die GVAP stimmt sich mit den jeweiligen Geschäftseinheiten ab. Sie bewertet unser Arzneimittelportfolio systematisch und initiiert Initiativen für einen gleichberechtigten Marktzugang zur Gesundheitsversorgung. Unsere Tochter-unternehmen verantworten das jeweilige Preismanagement und passen die Preise an die Gegebenheiten vor Ort an. Das geschieht im Einklang mit unserer Preispolitik und dem festgelegten Prozess zur Preisgenehmigung.
Wozu wir uns verpflichten: Leitlinien und Grundsätze zu Arzneimittelpreisen
Gesundheitslösungen müssen bezahlbar sein: Das ist unser Versprechen gegenüber Patientinnen und Patienten. Bei der Preisgestaltung der Arzneimittel richten wir uns nach den Vorgaben unserer übergeordneten Charter on Access to Health in Developing Countries; Details regelt eine interne Richtlinie. Mit unserer Patient Access Programs Policy definieren wir zudem Standards, um Arzneimittel zu bezahlbaren Preisen anzubieten.
Wertorientierte Vertragsmodelle
Wir setzen uns dafür ein, eine wertorientierte Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Das bedeutet vor allem, dass unsere Preis- und Vertragsgestaltung die örtlichen gesetzlichen Vorgaben berücksichtigt. Gemeinsam mit Kostenträgern – etwa Krankenversicherungen und Krankenkassen – haben wir verschiedene produkt- und marktspezifische Kostenerstattungs- und Vertragsmodelle entwickelt. Sie tragen dazu bei, verschiedenen Patientengruppen einen schnellen Zugang zu unseren Innovationen zu ermöglichen.
2023 führten wir bestehende innovative RSAs fort und trafen weitere solcher Vereinbarungen. Dadurch erhalten Menschen mit Multipler Sklerose (MS) unverzüglich Zugang zu unserem Medikament Mavenclad®. Wir trafen gezielte Vereinbarungen nach einem wertorientierten Vertragsmodell, um den Zugang zu diesem Arzneimittel in dafür infrage kommenden Ländern Europas, Lateinamerikas und des Nahen Ostens zu verbessern, etwa in Argentinien, Kuwait, Südafrika, Ungarn und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Programme für Länder mit geringem oder mittlerem Einkommen
Mit dem Programm SHAPE haben wir uns ehrgeizige Ziele gesteckt, um unterversorgten Patientengruppen in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen zu einem besseren Zugang zu unseren Arzneimitteln zu verhelfen. Das Programm bezieht sowohl bestehende als auch künftige Produkte mit ein. Der Schwerpunkt liegt unter anderem auf Kopf-Hals-Krebs, Darmkrebs und Blasenkrebs sowie auf Schilddrüsenerkrankungen.
Im Jahr 2023 versorgten wir in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen über 57 Millionen Patienten mit unseren Gesundheitsleistungen. Unterstützt durch SHAPE möchten wir bis 2030 jährlich 80 Millionen Menschen erreichen. 2023 gab es 15 laufende Pilotprojekte, unter anderem in Ägypten, Argentinien, Brasilien, Indonesien, Mexiko sowie in mehreren mittelamerikanischen Ländern.
Ausschreibungen machen einen Großteil unseres Gesamtumsatzes aus und sind ein zentraler Wachstumstreiber für unser etabliertes Portfolio. Wir beteiligen uns an staatlichen Ausschreibungen für Produkte, mit denen öffentliche Krankenhäuser einkommensschwache Patientengruppen versorgen. Häufig sind dies Ausschreibungen in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen.
Für einige unserer bestehenden Markenprodukte etablierten wir sogenannte Niedrigpreis-Zweitmarken – hauptsächlich in Ländern, in denen viele Patienten mit geringem Einkommen leben.
Patient-Access-Programme (PAP) sind sich selbst tragende kommerzielle Programme, über die wir unterversorgten Bevölkerungsgruppen zugelassene Arzneimittel zur Verfügung stellen. Sie zielen in erster Linie auf die Problematik der Bezahlbarkeit ab. Wir bieten in mehreren Ländern PAPs an.