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Ergänzungen zur MeRck KGaA auf Basis HGB

Der Lagebericht der Merck KGaA ist mit dem Lagebericht des Konzerns zusammengefasst. Jahresabschluss und zusammengefasster Lagebericht des Konzerns und der Merck KGaA für das Geschäftsjahr 2023 werden beim elektronischen Unternehmensregister eingereicht und sind über dessen Internetseiten zugänglich.

Die Merck KGaA mit Sitz in Darmstadt ist das Mutterunternehmen des Konzerns.

Nach der Übertragung der Unternehmensbereiche Life Science, Healthcare und Electronics auf separate Gesellschaften übt die Merck KGaA im Wesentlichen die Holdingfunktion des Merck-Konzerns aus. Im Rahmen der strategischen Führung des Konzerns werden in dieser Funktion Entscheidungen von strategischer Bedeutung getroffen sowie konzernweit die globale Einhaltung von Compliance-Vorschriften durch die unterstützenden zentralen Konzernfunktionen sichergestellt. Darüber hinaus werden konzernweite Dienstleistungen an Konzerngesellschaften für die Bereiche Informationstechnologie und strategische Führung sowie Standortverwaltung, insbesondere am Standort Darmstadt, erbracht. Die Merck KGaA beschäftigt rund 4.000 Mitarbeitende der über 11.000 Mitarbeitenden am Standort Darmstadt.

Die Erstellung des Jahresabschlusses der Merck KGaA erfolgt nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB), des deutschen Aktiengesetzes (AktG) und den ergänzenden Anforderungen der Satzung. Der vollständige, mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers versehene Jahresabschluss der Merck KGaA wird beim elektronischen Unternehmensregister eingereicht und dort veröffentlicht.

Auswirkungen wesentlicher Unternehmensverträge auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Ausgliederung der operativen Geschäftsaktivitäten der Unternehmensbereiche

Im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung der Merck KGaA wurden die innerhalb der Merck KGaA betriebenen operativen Geschäftsaktivitäten der Unternehmensbereiche Life Science, Healthcare und Electronics sowie das dazugehörige Aktiv- und Passivvermögen (im Folgenden: „operative Bereiche“) zu fortgeführten Buchwerten auf drei separate Gesellschaften (im Folgenden: „OpCo“ beziehungsweise im Plural „OpCos“) in der Rechtsform der GmbH mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2018 ausgegliedert (operative Ausgliederung).

Da die systemtechnischen Voraussetzungen für die Einführung der spezifischen Enterprise-Resource-Planning-Systeme (im Folgenden: „ERP“) der Unternehmensbereiche bei den OpCos zum Zeitpunkt der Ausgliederung noch nicht vorlagen, wurden die auf die OpCos ausgegliederten Geschäftsaktivitäten vorübergehend an die Merck KGaA zurückverpachtet. Im Rahmen eines Betriebspachtvertrags pachtete die Merck KGaA jeweils von den drei OpCos den gesamten Betrieb mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2018 und pachtete in diesem Zusammenhang sämtliches Anlagevermögen, erwarb zum handelsrechtlichen Buchwert die Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens und übernahm bestimmte Verbindlichkeiten und Rückstellungen.

Der Betriebspachtvertrag zur Rückverpachtung des Unternehmensbereichs Healthcare an die Merck KGaA wurde mit wirtschaftlicher Wirkung zum 31. März 2019 beendet. Die Merck Healthcare KGaA (vormals Healthcare OpCo) übernahm mit Wirkung zum 1. April 2019 die operative Leitungsmacht über den Geschäftsbereich Healthcare von der Merck KGaA. Infolge der Beendigung des Betriebspachtvertrags wurden die zum Pachtende dem Unternehmensbereich Healthcare zugeordneten Pachtgegenstände auf die Merck Healthcare KGaA übertragen.

Der Betriebspachtvertrag des Unternehmensbereichs Electronics (EL-Betriebspachtvertrag) wurde für den Teil der Distributions- und Vertriebsfunktion des Unternehmensbereichs Electronics mit wirtschaftlicher Wirkung zum 31. Dezember 2019 beendet. Demnach wechselten diese Funktionen mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2020 von der Merck KGaA zur EL OpCo (damals Merck Performance Materials Germany GmbH). Infolgedessen wurden auch die dem Teilbereich zugeordneten Vertrags-, Prozess-, Verfahrens- und Arbeitsverhältnisse und zugeordneten Pachtgegenstände auf die EL OpCo übertragen. Der EL-Betriebspachtvertrag bestand hinsichtlich der nicht von der Kündigung umfassten Funktionen des Unternehmensbereichs Electronics bis zum 31. Dezember 2022 unverändert fort.

Zur erleichterten Implementierung und zum erleichterten Betrieb der neuen ERP-Systeme für die LS OpCo (damals Merck Life Science Germany GmbH) und die EL OpCo übertrug die EL OpCo die in Darmstadt ansässigen Produktionsteilbetriebe „Organics“ und „OLED“, einschließlich der produktionsnahen Electronics-Querschnittsfunktionen (die EL-Produktion, im Folgenden: „ELP“), am 31. August 2022 in mehreren Schritten einer sogenannten Kettenumwandlung auf die LS OpCo. Der aus dem EL-Betriebspachtvertrag abgespaltene Teil über die EL-Produktion (der ELP-Betriebspachtvertrag) bestand seitdem zwischen der Merck KGaA als Pächterin und der LS OpCo als Verpächterin fort.

Die LS OpCo und die EL OpCo vollzogen durch Eintragung in das Handelsregister zum 1. November 2022 (LS OpCo) und zum 29. Dezember 2022 (EL OpCo) einen Formwechsel in die Rechtsform einer Kommanditgesellschaft auf Aktien und firmieren seitdem als Merck Life Science KGaA, Darmstadt, und Merck Electronics KGaA, Darmstadt.

Durch die vorstehend beschriebenen Ausgliederungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen sowie den bestehenden EL- und ELP-Betriebspachtverträgen führte bis zum 31. Dezember 2022 die Merck KGaA den operativen Geschäftsbetrieb des Unternehmensbereichs Electronics mit Ausnahme des Teils der Distributions- und Vertriebsfunktion weiter. Zudem betrieb die Merck KGaA infolge des Life-Science-Betriebspachtvertrags das operative Geschäft des Unternehmensbereichs Life Science.

Beendigung der Betriebspacht der Unternehmensbereiche Life Science und Electronics

Die Merck Life Science KGaA hat zum 1. Januar 2023 ihre operative Tätigkeit aufgenommen (sogenannter „Go-live“) und zu diesem Zeitpunkt die betriebliche Leitungsmacht über den operativen Geschäftsbereich Life Science und die EL-Produktion von der Merck KGaA übernommen. Vor diesem Hintergrund kündigte die Merck KGaA mit Wirkung zum 1. Januar 2023 den LS-Betriebspachtvertrag und den ELP-Betriebspachtvertrag.

Die Merck KGaA beendete zudem den EL-Betriebspachtvertrag mit Wirkung zum 1. Januar 2023. Zu diesem Zeitpunkt wechselte demnach die operative Leitungsmacht über den Geschäftsbereich Electronics mit Ausnahme der EL-Produktion von der Merck KGaA zur Merck Electronics KGaA. Infolge der Kündigung der Betriebspachtverträge wurden die zum Pachtende den Unternehmensbereichen Life Science und Electronics und der EL-Produktion zugeordneten Pachtgegenstände, bestehend aus Vermögensgegenständen des Anlage- und Umlaufvermögens sowie bestimmten Verbindlichkeiten und Rückstellungen, auf die Merck Life Science KGaA beziehungsweise die Merck Electronics KGaA übertragen. Die Merck Life Science KGaA beziehungsweise die Merck Electronics KGaA entrichteten im Gegenzug eine Ausgleichszahlung in Höhe des Saldos der übertragenen handelsrechtlichen Buchwerte. Zudem gingen rund 3.400 Mitarbeitende von der Merck KGaA auf die Merck Life Science KGaA und rund 1.000 Mitarbeitende auf die Merck Electronics KGaA über. Die übrigen rund 4.000 Mitarbeitenden in den Gruppenfunktionen verblieben in der Merck KGaA.

Weitere Übertragungen des Unternehmensbereichs Life Science

Mit dem Einbringungsvertrag vom 2. Dezember 2022 übertrug die Merck KGaA mit Wirkung zum 1. Januar 2023 außerdem dem Unternehmensbereich Life Science zugeordnete Vermögensgegenstände und Schulden, die bislang nicht Bestandteil der operativen Ausgliederung des Unternehmensbereichs Life Science beziehungsweise des LS-Betriebspachtvertrags waren, auf die Merck Life Science KGaA. Betroffen hiervon waren die Funktionseinheit „Packaging & Container“ sowie die Vermögensgegenstände und Schulden des Standorts Hohenbrunn. Die Vermögensgegenstände und Schulden umfassten im Wesentlichen Sachanlagevermögen, flüssige Mittel, Pensionsrückstellungen sowie andere Rückstellungen und wurden zu handelsrechtlichen Buchwerten gegen Gewährung von neuen Anteilen in die Merck Life Science KGaA eingebracht.

Aufgrund der vorstehend beschriebenen Ausgliederungsmaßnahmen und Übertragungen im Rahmen der Beendigung der Betriebspachtverträge (zusammen im Folgenden „Übertragung operativer Tätigkeiten“) sind für einige Bilanzposten die Zahlen des Geschäftsjahrs 2023 nur eingeschränkt mit den Vorjahresbeträgen vergleichbar. Zur besseren Vergleichbarkeit werden zusätzliche Informationen zu den Auswirkungen auf einzelne Posten der Bilanz der Merck KGaA, die sich durch die Übertragung operativer Tätigkeiten an die Merck Life Science KGaA beziehungsweise die Merck Electronics KGaA ergeben haben, angegeben. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Bilanz der Merck KGaA vor (31. Dezember 2022) und nach (1. Januar 2023) der Übertragung operativer Tätigkeiten. Infolge der Übertragung operativer Tätigkeiten ergeben sich im Geschäftsjahr 2023 in Bezug auf die Gewinn- und Verlustrechnung der Merck KGaA vor allem niedrigere Umsatzerlöse, Material-, Personal- und sonstige betriebliche Aufwendungen (siehe im Einzelnen Ausführungen zur Gewinn- und Verlustrechnung im Abschnitt „Geschäftsentwicklung und Ertragslage“).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veränderung

in Mio. €

 

Merck KGaA 01.01.2023

 

Merck KGaA 31.12.2022

 

in Mio. €

 

in %

Aktiva

 

 

 

 

 

 

 

 

A. Anlagevermögen

 

 

 

 

 

 

 

 

Immaterielle Vermögensgegenstände

 

192

 

192

 

 

0,0 %

Sachanlagen

 

961

 

969

 

-8

 

-0,8 %

Finanzanlagen

 

22.809

 

22.804

 

5

 

0,0 %

 

 

23.962

 

23.965

 

-3

 

0,0 %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

B. Umlaufvermögen

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorräte

 

25

 

546

 

-521

 

-95,4 %

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

76

 

126

 

-50

 

-39,8 %

Andere Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

 

1.347

 

968

 

379

 

39,2 %

Guthaben bei Kreditinstituten

 

0

 

0

 

 

0,0 %

 

 

1.448

 

1.641

 

-192

 

-11,7 %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

C. Rechnungsabgrenzungsposten

 

74

 

74

 

 

0,0 %

Summe Aktiva

 

25.485

 

25.680

 

-195

 

-0,8 %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

 

 

 

 

 

A. Eigenkapital

 

 

 

 

 

 

 

 

Gezeichnetes Kapital

 

168

 

168

 

 

0,0 %

Komplementärkapital

 

397

 

397

 

 

0,0 %

Kapitalrücklage

 

3.814

 

3.814

 

 

0,0 %

Gewinnrücklagen

 

702

 

702

 

 

0,0 %

Gewinnvortrag E. Merck KG

 

80

 

80

 

 

0,0 %

Bilanzgewinn Kommanditaktionäre

 

318

 

318

 

 

0,0 %

 

 

5.479

 

5.479

 

 

0,0 %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

B. Rückstellungen

 

 

 

 

 

 

 

 

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

 

1.487

 

1.509

 

-22

 

-1,5 %

Andere Rückstellungen

 

688

 

774

 

-86

 

-11,1 %

 

 

2.175

 

2.283

 

-108

 

-4,7 %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

C. Verbindlichkeiten

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzschulden

 

2.751

 

2.751

 

 

0,0 %

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

222

 

308

 

-86

 

-28,0 %

Andere Verbindlichkeiten

 

14.847

 

14.848

 

-1

 

0,0 %

 

 

17.819

 

17.907

 

-87

 

-0,5 %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

D. Rechnungsabgrenzungsposten

 

11

 

11

 

 

-1,7 %

Summe Passiva

 

25.485

 

25.680

 

-195

 

-0,8 %

Geschäftsentwicklung und Ertragslage

Die Umsatzerlöse der Merck KGaA sanken im Geschäftsjahr 2023 auf 1.628 Mio. €. Der Rückgang um 1.552 Mio. € resultierte vor allem aus der Übertragung operativer Tätigkeiten der Unternehmensbereiche Life Science und Electronics zum 1. Januar 2023 auf separate Gesellschaften (vergleiche Abschnitt „Auswirkungen wesentlicher Unternehmensverträge auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“). Die Merck KGaA erzielt infolge der Übertragung keine Erlöse im operativen Produkt- und Dienstleistungsgeschäft mehr (Vorjahr: 1.813 Mio. €).

Im abgelaufenen Geschäftsjahr beinhalten die Umsatzerlöse der Merck KGaA ausschließlich Erlöse aus konzerninternen Weiterverrechnungen. Diese betreffen im Wesentlichen Standortverwaltungsleistungen, IT-Leistungen, strategische Führungskosten sowie Lizenzerlöse für die Dachmarke „Merck“. Insgesamt liegen die konzerninternen Weiterbelastungen hauptsächlich durch gestiegene Weiterverrechnungen von Standort- und Verwaltungsleistungen über dem Niveau des Vorjahrs.

Ertragslage

 

 

 

 

 

 

Veränderung

in Mio. €

 

2023

 

2022

 

in Mio. €

 

in %

Umsatzerlöse

 

1.628

 

3.180

 

-1.552

 

-48,8

Übrige Erträge

 

105

 

184

 

-79

 

-43,0

Materialaufwand

 

-721

 

-1.269

 

548

 

-43,2

Personalaufwand

 

-581

 

-1.256

 

675

 

-53,7

Abschreibungen

 

-132

 

-142

 

11

 

-7,5

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

-821

 

-1.150

 

329

 

-28,6

Beteiligungsergebnis

 

2.203

 

2.015

 

188

 

9,3

Übriges Finanzergebnis

 

-685

 

-414

 

-272

 

65,7

Ergebnis vor Ergebnisverrechnung und Steuern

 

996

 

1.148

 

-152

 

-13,2

Ergebnisverrechnung

 

-696

 

-677

 

-18

 

2,7

Steuern

 

-16

 

-228

 

213

 

-93,1

Ergebnis nach Steuern und Ergebnisverrechnung

 

285

 

242

 

43

 

17,7

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Veränderung einzelner Posten der Gewinn- und Verlustrechnung der Merck KGaA maßgeblich durch die Übertragung operativer Tätigkeiten beeinflusst. Diese Auswirkungen werden nachfolgend beziehungsweise voranstehend im Abschnitt „Auswirkungen wesentlicher Unternehmensverträge auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“ erläutert. In der Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahrs 2023 sanken dadurch vor allem Aufwands- und Ertragsposten mit einem operativen Tätigkeitsbezug, wie insbesondere die Umsatzerlöse, die Material- und Personalaufwendungen sowie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

Neben den Auswirkungen der Übertragung operativer Tätigkeiten haben insbesondere gestiegene Ergebnisabführungen von Tochtergesellschaften und ein geringerer Steueraufwand einen gestiegenen Aufwand aus dem übrigen Finanzergebnis überkompensiert, sodass insgesamt ein höheres Ergebnis nach Steuern und Ergebnisverrechnung erzielt werden konnte.

Der Rückgang der übrigen Erträge resultierte im Wesentlichen aus dem Entfall der noch im Vorjahr bestehenden Bestandsveränderung für bestimmte Teile des Vorratsvermögens, die zum 1. Januar 2023 übertragen wurden, sowie niedrigeren Versicherungsentschädigungen.

Insgesamt sank der Materialaufwand korrespondierend zu den Umsatzerlösen durch die Übertragung operativer Tätigkeiten. Die Materialeinsatzquote stieg hingegen auf 44,3 % (Vorjahr: 39,9 %), da im abgelaufenen Geschäftsjahr ausschließlich Umsatzerlöse aus konzerninternen Weiterverrechnungen erzielt wurden, für deren Erbringung ein im Verhältnis höherer Materialaufwandsanteil anfällt (vergleiche Abschnitt „Auswirkungen wesentlicher Unternehmensverträge auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“).

Der Rückgang des Personalaufwands resultierte im Wesentlichen aus der Übertragung von rund 4.400 Mitarbeitenden, die im Rahmen der Übertragung operativer Tätigkeiten auf andere Gesellschaften übergingen (vergleiche Abschnitt „Auswirkungen wesentlicher Unternehmensverträge auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“). Darüber hinaus ergaben sich geringere Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen. Gegenläufig wirkten tarifliche und außertarifliche Gehaltsanpassungen sowie das tariflich vereinbarte Inflationsentgelt.

Die Abschreibungen verblieben nahezu auf Vorjahresniveau. Durch die Übertragung operativer Tätigkeiten ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Höhe des Anlagevermögens (vergleiche Abschnitt „Auswirkungen wesentlicher Unternehmensverträge auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“).

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultierte aus der Übertragung operativer Tätigkeiten (vergleiche Abschnitt „Auswirkungen wesentlicher Unternehmensverträge auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“) und entfiel hauptsächlich auf gesunkene Fremdleistungen für Vertrieb und Werbung sowie andere Fremdleistungen und Bezüge.

Das Beteiligungsergebnis gewinnt nach der Übertragung operativer Tätigkeiten als nunmehr größte Ertragsposition an Bedeutung. Es stieg um 188 Mio. € auf 2.203 Mio. € (Vorjahr: 2.015 Mio. €) aufgrund höherer Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen von Tochtergesellschaften, die im Geschäftsbereich Healthcare tätig sind. Daneben hat das allgemein gestiegene Zinsniveau eine höhere Ergebnisabführung der Konzernfinanzierungsgesellschaft, der Merck Financial Services GmbH, Darmstadt, begünstigt. Gegenläufig wirkten gesunkene Dividenden von anderen Tochtergesellschaften und gestiegene Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen.

Der gestiegene Aufwand aus dem übrigen Finanzergebnis resultierte vor allem aus höheren Zinsaufwendungen gegenüber der Konzernfinanzierungsgesellschaft, der Merck Financial Services GmbH, Darmstadt, aufgrund gestiegener Zinssätze; gegenläufig wirkten positive Marktwertveränderungen des Planvermögens der Pensionsrückstellungen.

Bei den Steuern haben insbesondere Zuführungen zu den Rückstellungen für ungewisse Steuerverpflichtungen den Aufwand des Vorjahrs erhöht, die im Geschäftsjahr 2023 nicht mehr in vergleichbarer Höhe angefallen sind.

Vermögens- und Finanzlage

Aktiva

 

 

 

 

 

 

Veränderung

in Mio. €

 

31.12.2023

 

31.12.2022

 

in Mio. €

 

in %

Anlagevermögen

 

24.065

 

23.965

 

99

 

0,4

Immaterielle Vermögensgegenstände

 

181

 

192

 

-11

 

-5,6

Sachanlagen

 

1.076

 

969

 

107

 

11,0

Finanzanlagen

 

22.808

 

22.804

 

3

 

0,0

Umlaufvermögen

 

1.708

 

1.641

 

68

 

4,1

Vorräte

 

29

 

546

 

-517

 

-94,7

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

62

 

126

 

-64

 

-50,9

Andere Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

 

1.617

 

968

 

649

 

67,1

Guthaben bei Kreditinstituten

 

0

 

0

 

 

Rechnungsabgrenzungsposten

 

78

 

74

 

4

 

5,5

 

 

25.851

 

25.680

 

171

 

0,7

Passiva

 

 

 

 

 

 

Veränderung

in Mio. €

 

31.12.2023

 

31.12.2022

 

in Mio. €

 

in %

Eigenkapital

 

5.481

 

5.479

 

2

 

0,0

Rückstellungen

 

2.198

 

2.283

 

-85

 

-3,7

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

 

1.415

 

1.509

 

-94

 

-6,2

Andere Rückstellungen

 

783

 

774

 

9

 

1,2

Verbindlichkeiten

 

18.162

 

17.907

 

256

 

1,4

Finanzschulden

 

2.476

 

2.751

 

-275

 

-10,0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

152

 

308

 

-156

 

-50,5

Andere Verbindlichkeiten

 

15.534

 

14.848

 

686

 

4,6

Rechnungsabgrenzungsposten

 

10

 

11

 

-1

 

-12,1

 

 

25.851

 

25.680

 

171

 

0,7

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Veränderung einzelner Posten der Bilanz der Merck KGaA maßgeblich durch die Übertragung operativer Tätigkeiten beeinflusst. Diese Auswirkungen werden nachfolgend beziehungsweise voranstehend im Abschnitt „Auswirkungen wesentlicher Unternehmensverträge auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“ erläutert. In der Bilanz des Geschäftsjahrs 2023 sanken dadurch auf der Aktivseite vor allem die Vorräte und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und auf der Passivseite die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, gegenläufig stiegen die anderen Forderungen.

Von den Auswirkungen der Übertragung operativer Tätigkeiten weitestgehend unbeeinflusst stieg auf der Aktivseite vor allem das Anlagevermögen (+99 Mio. €), insbesondere aufgrund von am Standort Darmstadt getätigten Investitionen in Sachanlagen.

Bedingt durch gestiegene Erträge aus Ergebnisabführungen erhöhten sich zudem die anderen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände (+649 Mio. €). Auf der Passivseite stiegen vorwiegend die anderen Verbindlichkeiten (+686 Mio. €). Gegenläufig sanken die Finanzschulden (-275 Mio. €). Die Bilanzsumme stieg insgesamt mit 0,7 % leicht an.

Die Vorräte sanken durch die Übertragung operativer Tätigkeiten (vergleiche Abschnitt „Auswirkungen wesentlicher Unternehmensverträge auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“) und entfielen zum Bilanzstichtag auf die zum Standortbetrieb erforderlichen Hilfs- und Betriebsstoffe.

Die Merck KGaA war in Höhe von 5.481 Mio. € (Vorjahr: 5.479 Mio. €) durch Eigenkapital finanziert. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 21,2 % (Vorjahr: 21,3 %). Eigenkapitalerhöhend wirkte vor allem der im Geschäftsjahr 2023 erzielte Jahresüberschuss, der die im Jahresverlauf erfolgten Dividendenzahlungen kompensierte.

Die Merck KGaA finanziert sich zudem über die Konzernfinanzierungsgesellschaft, die Merck Financial Services GmbH, Darmstadt, die die Merck KGaA mit ausreichend finanziellen Mitteln ausstattet und somit die Liquidität sicherstellt. Die anderen Verbindlichkeiten stiegen um 686 Mio. € und betreffen im Wesentlichen mit 14.476 Mio. € (Vorjahr: 13.963 Mio. €) kurzfristige Darlehen und Verbindlichkeiten des laufenden Verrechnungskontos gegenüber der Merck Financial Services GmbH, Darmstadt. Die Finanzschulden in Höhe von 2.476 Mio. € betreffen Anleihen, die in Vorjahren insbesondere zur Finanzierung der Sigma-Aldrich-Akquisition und der Akquisition von Versum Materials, Inc., USA, begeben wurden. Der Rückgang der Finanzschulden um -275 Mio. € resultierte aus der Rückführung von Anleihen, die gegenläufig einen Anstieg der anderen Verbindlichkeiten aus konzerninterner Finanzierung bewirkten. Für weitere Informationen zu den Finanzierungskonditionen und der Laufzeitenstruktur der Anleihen wird auf den Abschnitt 21 „Verbindlichkeiten aus Finanzschulden“ des Anhangs im Jahresabschluss nach HGB verwiesen.

Der Rückgang der Rückstellungen entfällt insbesondere auf gesunkene Rückstellungen für Pensionen, deren Minderung vor allem durch Rentenzahlungen und konzerninterne Wechsler bedingt ist.

Forschung und Entwicklung

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) im Geschäftsjahr 2023 sanken auf 69 Mio. € (Vorjahr: 289 Mio. €) im Wesentlichen aus der Übertragung operativer Tätigkeiten (vergleiche Abschnitt „Auswirkungen wesentlicher Unternehmensverträge auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“). In der Merck KGaA verbleiben Aufwendungen für globale F&E-Leistungen.

Dividende

Für das Geschäftsjahr 2023 schlagen wir der Hauptversammlung eine Dividende von 2,20 € je Aktie vor.

Personal

Die Zahl der Mitarbeitenden der Merck KGaA lag zum 31. Dezember 2023 bei 3.924 Beschäftigten und verminderte sich gegenüber dem Vorjahresstichtag (Vorjahr: 8.485) im Wesentlichen aus der Übertragung operativer Tätigkeiten um 4.561 Mitarbeitende (vergleiche Abschnitt „Auswirkungen wesentlicher Unternehmensverträge auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“).

Anzahl der im Durchschnitt beschäftigten Mitarbeitenden nach Funktionsbereichen:

Personal

Anzahl der im Jahresdurchschnitt beschäftigten Mitarbeitenden

 

2023

 

2022

Verwaltung

 

2.615

 

3.085

Produktion und Standortbetrieb

 

869

 

2.940

Forschung

 

341

 

1.091

Logistik

 

66

 

614

Vertrieb

 

43

 

523

Sonstige

 

74

 

122

Summe

 

4.008

 

8.375

Risiken und Chancen

Als Obergesellschaft des Merck-KGaA-Konzerns unterliegt die Merck KGaA im Wesentlichen den gleichen Chancen und Risiken wie der Konzern. Die Merck KGaA partizipiert an den Risiken und Chancen über ihre Beteiligungen und Tochterunternehmen, wodurch sich Auswirkungen auf das Beteiligungsergebnis oder die Bewertung der Anteile an Tochterunternehmen ergeben können. Weitere Informationen hierzu finden Sie im „Risiko- und Chancenbericht“ des Konzerns.

Prognose für die Merck KGaA

Abweichungen der tatsächlichen Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2023 von früher berichteten Prognosen

Im zusammengefassten Lagebericht 2022 wurde zunächst für das Geschäftsjahr 2023 vor dem Hintergrund der Übertragung operativer Tätigkeiten und dem damit verbundenen Wegfall produktbezogener Umsatzerlöse für die übertragenen Unternehmensbereiche ein Umsatzrückgang erwartet. In dem verbleibenden Unternehmensbereich wurden Umsatzerlöse auf einem vergleichbaren Niveau wie 2022 erwartet. Der Jahresüberschuss wurde auf einem leicht höheren Niveau als 2022 prognostiziert.

Die Umsatzerlöse sanken zum Vorjahr von 3.180 Mio. € auf 1.628 Mio. € hauptsächlich resultierend aus dem erwarteten Wegfall der operativen Produkt- und Dienstleistungsumsätze von 1.813 Mio. € im Rahmen der Übertragung operativer Tätigkeiten. Die Umsätze im Berichtsjahr betreffen ausschließlich konzerninterne Weiterverrechnungen für Dienstleistungen, welche sich hauptsächlich durch gestiegene Weiterverrechnungen von Standort- und Verwaltungsleistungen über dem prognostizierten Niveau des Vorjahrs in Höhe von 1.366 Mio. € befinden.

Der Jahresüberschuss lag vor allem aufgrund eines gestiegenen Beteiligungsergebnisses und niedrigerer Steuern, die insgesamt einen gestiegenen Aufwand aus dem übrigen Finanzergebnis überkompensierten, über dem prognostizierten Niveau.

Prognose 2024

Durch die Übertragung operativer Tätigkeiten nimmt die Relevanz der Umsatzerlöse für die Merck KGaA ab, während das Beteiligungsergebnis als nunmehr größte Ertragsposition an Relevanz gewinnt. Vor diesem Hintergrund ersetzt das Beteiligungsergebnis ab dem Geschäftsjahr 2023 die Umsatzerlöse als wesentlicher finanzieller Leistungsindikator und es wird nachfolgend eine Prognose für das kommende Geschäftsjahr gegeben.

Für das Beteiligungsergebnis prognostizieren wir korrespondierend zur Konzernentwicklung einen moderaten Anstieg im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023. Dadurch wird insgesamt der Jahresüberschuss auf einem leicht höheren Niveau als 2023 erwartet.

Die Merck Financial Services GmbH, Darmstadt, wird die Gesellschaft im Bedarfsfall mit ausreichend finanziellen Mitteln ausstatten und somit die Liquidität sicherstellen.

Derzeit sind uns keine bestandsgefährdenden Risiken bekannt, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden können.

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