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Anlagen-, Prozess- und Transportsicherheit

Wir wollen Gefahren im Produktionsablauf minimieren, um Arbeitsunfällen, Produktionsausfällen und der Freisetzung von Chemikalien vorzubeugen. Deswegen überprüfen wir regelmäßig unsere Prozess- und Anlagensicherheit und messen diese fortlaufend mit unseren EHS-Leistungsindikatoren.

Darüber hinaus sollen alle Lieferungen unsere Standorte und Kunden sicher erreichen – ohne Schäden und zusammen mit den erforderlichen Sicherheitsinformationen. Einige der Stoffe, die wir lagern und transportieren, sind gemäß den geltenden Transportvorschriften als gefährlich eingestuft. Die Lagerung solcher Gefahrgüter sowie ihr Transport – sei es auf Straße, Schiene, per Flugzeug oder Schiff – unterliegen weltweit gesetzlichen Vorschriften. Um Risiken für Mensch und Umwelt zu minimieren, wenden wir konzernweit strenge Sicherheitsbestimmungen an, immer in Überein­stimmung mit geltenden Gesetzen. Regelmäßig überprüfen wir, ob sowohl unsere eigenen Lagerstandorte als auch Fremdlager diese Bestimmungen einhalten.

Rollen und Verantwortlichkeiten

Die oberste Verantwortung für Anlagen-, Prozess- und Transportsicherheit liegt bei der Konzernfunktion Corporate Sustainability, Quality and Trade Compliance (SQ). Sie koordiniert die Anlagen- und Prozesssicherheit für das Unternehmen und definiert konzernweite EHS-Standards sowie Richtlinien.

Wozu wir uns verpflichten: interne Standards und internationale Regeln

Damit während der gesamten Lebensdauer einer Anlage der sichere Betrieb gewährleistet ist, beinhalten unsere konzernweit gültigen EHS-Standards konkrete Regeln für Produktionsanlagen und -prozesse. Darunter befinden sich Vorgaben, die bestimmen, wie spezielle Risikoanalysen und Gefährdungsbeurteilungen durchzuführen sind. Des Weiteren haben wir dort Maßnahmen für den Fall einer unbeabsichtigten Freisetzung chemischer Stoffe und Brandschutzmaßnahmen festgelegt.

Unsere konzernweit gültigen EHS-Standards definieren auch das Sicherheitsniveau für die Gefahrstofflagerung an unseren Standorten. In diesen EHS-Standards sowie in ergänzenden Arbeitsanweisungen und Best- Practice-Dokumenten beschreiben wir zudem, wie das Sicherheitsniveau technisch und organisatorisch umzusetzen ist. Auch Fremdlager müssen unsere strengen rechtlichen Anforderungen einhalten. Vor Vertragsunterzeichnung müssen die anbietenden Firmen darlegen, ob sie unsere Vorgaben erfüllen. In unseren konzernweit gültigen EHS-Standards legen wir technische und organisatorische Anforderungen für solche Lager fest.

Unser Konzernstandard, der die Sicherheitsanforderungen für den Transport definiert, basiert auf den UN-Empfehlungen für den Transport gefährlicher Güter. Er ist besonders für Standorte in jenen Ländern wichtig, in denen es unzureichende gesetzliche Vorschriften für den Gefahrguttransport gibt

Bewertung potenzieller Risiken

Bevor wir eine Anlage in Betrieb nehmen, erarbeiten wir ein Sicherheitskonzept. Dieses überprüfen wir regelmäßig während der gesamten Lebensdauer und passen es gegebenenfalls an. Das Konzept enthält eine Übersicht über potenzielle Risiken und nennt entsprechende Schutzmaßnahmen. Nach Änderungen an einer Anlage lassen wir die Gefährdungssituation neu beurteilen. Der Risikomanagement-Prozess legt für alle unsere Standorte fest, wie wir Risiken identifizieren und bewerten. Um diese Risiken zu minimieren, leiten wir bei Bedarf zusätzliche Maßnahmen ein.

Wir ergänzen die Kontrollen unseres EHS- und Gefahrgutmanagements durch interne EHS-Audits. So prüfen wir, ob unsere Standorte die Vorschriften zur Prozess-, Anlagen-, Transport- und Lager­sicherheit einhalten. Üblicherweise finden die Audits alle drei Jahre an Produktions- und alle vier Jahre an Lager- und Distributionsstandorten statt. Stellen wir erhebliche Mängel fest, führen wir im Folgejahr erneut ein Audit durch. Umgekehrt können wir den Zeitraum verlängern, sofern wir das Gefahrenpotenzial aufgrund der Ergebnisse vorangegangener Audits als niedrig bewerten. Unsere Standorte sind verpflichtet, die im Audit erkannten Mängel zu beseitigen. Die zuständigen Auditoren kontrollieren anschließend, ob die vereinbarten Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt wurden. 2023 führten wir 34 EHS-Audits (2022: 41) in Übereinstimmung mit unseren konzernweiten EHS-Standards durch.

Sicherheit genau im Blick

An allen Produktions- und Lagerstandorten sowie an großen Forschungsstandorten erheben wir EHS-Leistungsindikatoren. Dabei erfassen wir sowohl Unfälle als auch Beinaheunfälle. Wir untersuchen jedes einzelne Ereignis und ergreifen geeignete Gegenmaßnahmen. So senken wir die Wahrschein­lichkeit, dass sich derartige Vorfälle zukünftig wiederholen. Informationen über die EHS-Leistungsindikatoren werden innerhalb der Unternehmensbereiche monatlich berichtet; die Geschäftsleitung erhält jährliche Berichte. Vier Indikatoren sind dabei für uns besonders wichtig:

  • Mit unserer EHS Incident Rate (EHS IR) erfassen und bewerten wir alle kleinen und großen Unfälle und Vorfälle sowie weitere EHS-relevante Ereignisse. Die EHS IR umfasst sowohl Mitarbeitende unseres Unternehmens als auch Beschäftigte von Drittfirmen. Zur Berechnung stellen wir die Anzahl der Vorfälle und die Schwere der Ereignisse ins Verhältnis zu den geleisteten Arbeitsstunden. Je niedriger die EHS IR, desto sicherer ist also ein Standort. 2023 lag die Quote bei 2,4 (2022: 2,8).
  • Die EHS IR enthält auch unseren Indikator Loss of Primary Containment (LoPC, deutsch: Freisetzung chemischer Stoffe). Im Jahr 2023 verzeichneten wir keine wesentlichen störungsbedingte Freisetzungen von Substanzen (2022: zwei).
  • Die EHS Leading Rate (EHS LR) beinhaltet die Anzahl und die Ergebnisse der Analyse von Beinaheunfällen und kritischen Situationen.
  • Die Lost Time Injury Rate (LTIR) benennt die Zahl der Arbeitsunfälle mit mindestens einem Ausfalltag bezogen auf eine Million geleisteter Arbeitsstunden. Wir haben uns das Ziel gesetzt, die LTIR konzernweit bis 2025 unter 1,0 zu senken. Im Jahr 2023 lag unser LTIR bei 1,3 (2022: 1,2).

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